Die Zentrale des Aschendorff Verlags in Münster
Das Modell Zombie-Zeitung macht Schule: Der Verlag Aschendorff wird die "Münstersche Zeitung" künftig ohne eigene Redaktion produzieren. Die lokalen Inhalte kommen ab Mitte November von den "Westfälischen Nachrichten".
Um die hoch defizitäre Lokalzeitung zu erhalten, seien "gravierende Sanierungsschritte" notwendig, teilte der Verlag am Montag mit. Von dem Schritt sind 72 Beschäftigte betroffen. Knapp die Hälfte soll innerhalb der Unternehmensgruppe Aschendorff unterkommen, die übrigen Mitarbeiter werden gekündigt. Den Lokalteil übernimmt die "Münstersche Zeitung" ab dem 17. November von den "Westfälischen Nachrichten", die ebenfalls zu Aschendorff gehören. Den Manteil bezieht die "Münstersche Zeitung" bereits von den "Ruhr Nachrichten" aus Dortmund.
Aschendorff hatte die von der Insolvenz bedrohte Zeitung im September nach einer Überprüfung durch das Bundeskartellamt vom Dortmunder Verlag Lensing übernommen. Im 3. Quartal lag die verkaufte Auflage der "Münstersche Zeitung" laut IVW bei 26.535 Exemplaren - knapp 5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
dh