TV-Konjunktur

Vermarkter rechnen für TV mit weiterem Plus

Sieht gute Wachstumschancen für TV: Thomas Wagner, Vorsitzender der Geschäftsführung Seven-One Media
Seven-One Media
Sieht gute Wachstumschancen für TV: Thomas Wagner, Vorsitzender der Geschäftsführung Seven-One Media
Im Vorfeld des TV-Wirkungstages am morgigen Donnerstag ist die Stimmung im Fernsehlager gut, aber nicht euphorisch. Die Vermarkter, mit denen HORIZONT gesprochen hat, gehen fast alle davon aus, dass die Gattung auch 2015 weiter zulegen wird – und das nach einem von Fußball-Weltmeisterschaft und guter Konjunktur geprägten, starken Jahr 2014, in dem die Nettowerbeerlöse um die 3 Prozent gewachsen sein dürften.
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Wie stark es 2015 nach oben gehen könnte, darüber scheiden sich jedoch die Geister. Die meisten Vermarkter planen eher konservativ mit einem leichten Wachstum von 1 bis 2 Prozent – Jahresend-Rallye allerdings nicht ausgeschlossen.


"Ich bin sicher, dass TV auch 2015 weiter wachsen wird", sagt Seven-One-Media-Chef Thomas Wagner. Auch Matthias Dang, Geschäftsführer von IP Deutschland, ist positiv gestimmt, aber wenig konkret: "Wir rechnen auch für 2015 mit einem Wachstum für TV", sagt er. Im Januar hatte er noch ein Plus bis zu 3 Prozent vorhergesagt. Die beiden Vermarkter sammeln rund 85 Prozent des TV-Netto-Werbegeldes ein. Von Januar bis Ende März lag die Gattung brutto mit rund 6 Prozent im Plus.

"Ich bin optimistisch für die Gattung", sagt auch Andreas Kösling, Vertriebsdirektor bei El Cartel Media. Der Vermarkter von RTL 2 hat schon im vergangenen Jahr von den 2013 kräftig gestiegenen Quoten profitiert und segelt auch 2015 auf dieser Welle. Er stützt seine Einschätzung auf eine weiterhin gute Konjunkturlage, die den Konsum in Deutschland treibt und damit auch die Ausgabefreude der Werbungtreibenden.

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Bei den öffentlich-rechtlichen Vermarktern ist das Bild zweigeteilt. Hier fehlen 2015 die Weltmeisterschafts-Millionen. Hans-Joachim Strauch, Geschäftsführer ZDF Werbefernsehen, geht von einer Stagnation des Marktes aus, mit einem eigenen Vermarktungsgeschäft, das bestenfalls leicht darüber liegen könnte.

Uwe Esser, Geschäftsleiter TV der ARD-Werbung Sales & Services, glaubt dagegen, dass Fernsehen 2015 erneut gewinnt und auch der Vermarkter des Ersten – bereinigt um die fehlenden WM-Budgets vom Vorjahr – wachsen kann. "TV ist nach wie vor schnell, verlässlich und skalierbar. Das ist im Moment wichtig für Budgetentscheider", sagt er. pap

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