Das Ansehen der "Presse" ist gesunken
Die Diskussion um angeblich gekaufte Journalisten und Schlagworte wie "Lügenpresse" hinterlassen ihre Spuren: Das Misstrauen gegenüber Medien wächst. Das geht aus einer Studie von Infratest Dimap im Auftrag der "Zeit" hervor.
Demnach haben nur noch vier von zehn Deutschen "sehr großes" oder "großes" Vertrauen in die politische Berichterstattung der Medien. Eine Mehrheit von 60 Prozent hat dagegen "wenig" (53 Prozent) oder sogar "gar kein" Vertrauen (7 Prozent) in die Berichterstattung der Medien über Politik. Bei rund einem Viertel der Befragten ist das Vertrauen in die Medien in den vergangenen Jahren zudem gesunken.
Menschen, die den Medien misstrauen, werfen ihnen vor allem bewusste Fehlinformationen und Manipulation vor (27 Prozent), 20 Prozent bemängeln eine einseitige Berichterstattung, 15 Prozent der Befragten wollen handwerkliche Mängel wie schlechte Recherche erkennen. Etwa jeder Zehnte wirft den Medien außerdem fehlende Unabhängigkeit vor.
Gleichwohl bleiben die etablierten Medien für die meisten Menschen die wichtigste Informationsquelle: Das Fernsehen ist nach wie vor die wichtigste Anlaufstation für politische Nachrichten, allen voran ARD und ZDF. Zeitungen und Zeitschriften liegen auf Platz 2 der wichtigsten Informationsquellen, dahinter folgen der Hörfunk und schließlich das Internet.
dh