Pro Sieben Sat 1 sowie IP Deutschland und RTL Interactive haben vor dem Landgericht München Klage gegen Eyeo eingereicht, die Mutter von Adblock Plus. Beide Vermarkter bestätigen gegenüber HORIZONT entsprechende Gerüchte. Die Klage muss vom Gericht an Eyeo zugestellt werden. Ob dies bereits geschehen ist, ist unklar. Adblock-Plus-Sprecher Ben Williams: "Es gibt keine Klage gegen Adblock Plus." Thomas Port, Geschäftsführer des P7S1-Vermarkters
Seven-One Media, begründet den Schritt: "Wir halten das Geschäftsmodell für rechtswidrig und werden das nun gerichtlich klären lassen."
Paul Mudter, Geschäftsleiter
Interactive IP Deutschland, sagt: "Wir haben Klage gegen Eyeo eingereicht, werden ein laufendes Verfahren aber nicht weiter kommentieren."
Die Vermarkter haben in den vergangenen Monaten mehrfach das Geschäftsmodell von Adblock Plus kritisiert. Werbung wird unterdrückt - erfüllt sie bestimmte Kriterien können sich Unternehmen aber auf einer Whitelist eintragen lassen und ihre Werbung wird doch ausgespielt. Ab einer bestimmten Unternehmensgröße müssen die Firmen jedoch für das Whitelisting an
Eyeo/Adblock Plus zahlen.
Nach HORIZONT-Recherchen erwägen auch andere Medienhäuser ein juristisches Vorgehen. "Wir haben bislang keine Klage eingereicht, halten das Geschäftsmodell von Adblock Plus aber für wettbewerbswidrig und schließen nicht aus, ebenfalls zu klagen", heißt es seitens des
Spiegel-Verlags.
Martin Lütgenau, Geschäftsführer
Tomorrow Focus Media, sagt: "Wir haben bislang noch keine Klage eingereicht, erwägen aber ebenfalls den juristischen Weg." Auch die
Bauer Media Group soll eine Klage derzeit prüfen.
IQ hat noch nicht entschieden.
Gruner + Jahr,
M. DuMont Schauberg,
Yahoo und
Interactive Media planen derzeit dagegen kein juristisches Vorgehen. Auch Axel Springer hat bestätigt,
Klage gegen Eyo eingereicht zu haben.
pap