Die rechtskonservative Website Breitbart soll angeblich bald auch in Deutschland starten
Insgesamt 26 Angehörige des EU-Parlaments haben Google in einem offenen Brief aufgefordert, Breitbart.com vom Google-Werbenetzwerk auszuschließen. Die als rechtspopulistisch geltende US-Website verfolge eine Agenda der Spaltung und des Hasses, heißt es in dem Schreiben, das an die Google-Manager Tom Siegel (Vice President of Trust & Safety) und Sridhar Ramaswamy (Senior Vice President of Ads & Commerce) adressiert ist.
In dem Brief, den die deutsche Grünen-Politikerin Rebecca Harms als Wortführerin der Aktion
auf ihrer Website veröffentlicht hat, wird Breitbart.com als "Hass-Seite" bezeichnet. "Breitbart behauptet, eine Nachrichtenquelle zu sein, verzerrt aber konsequent die Wahrheit, um eine Agenda der Spaltung zu verfolgen", schreiben die Politiker und führen als Beispiel an, dass Breitbart im Januar verbreitet hatte, Flüchtlinge hätten Polizisten attackiert und Deutschlands älteste Kirche in Brand gesteckt. Die Geschichte
hatte sich jedoch als Fake News entpuppt.
Indem über das Google-Netzwerk Anzeigen auf Breitbart.com ausgespielt werden - oftmals ohne Wissen der Werbekunden -, profitiere Google direkt von der Verbreitung von Hass, so die Initiatioren des Briefes. Das Unternehmen müsse nur seine eigenen Werbe-Richtlinien durchsetzen, um künftig keine Anzeigen auf Breitbart.com mehr auszuliefern, heißt es in dem Schriftstück.
Die Liste der Unterzeichnenden setzt sich mehrheitlich aus dem Lager von Grünen und Sozialdemokraten zusammen. Aber auch Politiker der europäischen Liberalen und Konservativen sind unter den Unterzeichnern. Aus Deutschland sind die Grünen-Politiker Jan-Philipp Albrecht, Maria Heubuch und Helga Trüpel sowie die Sozialdemokraten Arndt Kohn und Jakob von Weizsäcker mit von der Partie.
Umstrittenes Nachrichtenportal
Breitbart könnte noch in diesem Jahr in Deutschland starten
Das deutsche Angebot des rechtskonservativen Nachrichtenportals Breitbart soll noch in diesem Jahr an den Start gehen. Die ersten Bewerbungsgespräche hätten bereits stattgefunden, sagte der Rom-Korrespondent des Portals gegenüber der "Zeit". ...
Internationale Bekanntheit erlangte Breitbart.com im vergangenen Jahr dadurch, dass der ehemalige Leiter der Website Stephen Bannon Donald Trump bei dessen Kampf um die US-Präsidentschaft beriet und nun, da Trump Präsident ist, im Weißen Haus ein und aus geht.
Dadurch rückte auch in den Fokus, dass aufgrund automatisierter Anzeigenschaltungen die Werbung zahlreicher Großkunden auf Breitbart ausgespielt wurde. Gerald Hensel, damals noch Mitarbeiter der Agentur Scholz & Friends, machte darauf in der Social-Media-Kampagne #KeinGeldfürRechts aufmerksam. Daraufhin
stoppten viele Werbungtreibende die Anzeigenschaltungen auf Breitbart. Seine Pläne für eine deutsche Website hat Breitbart
angeblich beerdigt.
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