Thomas Gottschalk hat sein Honorar für "Gottschalk Live" komplett erhalten
Thomas Gottschalk hat sein vertraglich vereinbartes Honorar für die vorzeitig beendete Vorabendshow "Gottschalk Live" vollständig erhalten. Das teilte der WDR am Mittwoch mit. Gebührengelder seien allerdings nicht geflossen, da es sich bei "Gottschalk Live" um eine Sendung im werbefinanzierten Vorabend gehandelt habe. Konkrete Summen nennt der WDR nicht - diese würden der Verschwiegenheitsklausel unterliegen.
Das mit Gottschalk vereinbarte Honorar habe "aus Sicht der damals Beteiligten seiner Bekanntheit und seinem Marktwert als einem der beliebtesten Moderatoren in Deutschland und der exklusiven Zusammenarbeit" Rechnung getragen, heißt es in der Stellungnahme des WDR. Da "Gottschalk Live" im werbefinanzierten Vorabend lief, sei zudem kein Gebührengeld ausgegeben worden. Die Sendung sei ausschließlich über Werbeeinnahmen finanziert worden.
Zu der von dem Filmverband Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm aufgeworfenen Frage, ob ein Teil des Honorars ohne Gegenleistung gezahlt wurde, verweist der WDR auf das vertraglich vereinbarte Sonderkündigungsrecht. Diese laut WDR branchenübliche Klausel sah für den Fall einer vorzeitigen Beendigung von "Gottschalk Live" die Übernahme der sogenannten "Abbruchkosten" durch den Sender vor. Bestandteil dieser Abbruchkosten war auch die Fortzahlung des Honorars für Gottschalk bis zum Ende der vorgesehenen Laufzeit der Sendung. Getragen wurden diese Kosten laut WDR ebenfalls von den Werbetöchtern der Landesrundfunkanstalten.
Ein zusätzliches Honorar für zwei Abendshows sei übrigens nicht Teil der Verträge gewesen - entsprechende Überlegungen seien nicht weiter verfolgt worden. Vielmehr sei vertraglich vereinbart worden, dass Gottschalk bei einem vorzeitigen Ende von "Gottschalk Live" ohne zusätzliches Honorar für die Moderation von weiteren Shows bis zum Ende der Vertragslaufzeit bis Ende 2012 zur Verfügung steht. Allerdings sei es nicht gelungen, in der "kurzen Zeitdauer" nach dem Ende von 'Gottschalk Live' und dem Ende Vertrages "ein dem ehemaligen 'Wetten, dass..?'-Moderator entsprechend angemessenes Show-Format zu entwickeln und zu produzieren" - zumal diese Shows mit Gebührengeldern hätten finanziert werden müssen. "Aus Sicht der damals Verantwortlichen war es daher die ökonomischste Lösung, von der Moderation weiterer Formate durch Thomas Gottschalk Abstand zu nehmen", teilt der WDR mit.
Die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm hatte in der vergangenen Woche Details aus den Verträgen des WDR mit Thomas Gottschalk
öffentlich gemacht und von WDR-Intendant Tom Buhrow Aufklärung über eine mögliche Veruntreuung von Geldern verlangt.
dh