"Spiegel"

Redaktion macht Druck auf KG-Vertreter

Beim "Spiegel" brodelt es offenbar zunächst weiter
Beim "Spiegel" brodelt es offenbar zunächst weiter
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Die "Spiegel"-Redaktion drängt ihre beiden Vertreter innerhalb der Mitarbeiter KG offenbar weiter zum Rücktritt: Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, fänden sich auf einer entsprechenden Unterschriftenliste mehr als 160 Namen, darunter fast das gesamte Hauptstadt-Büro sowie der stellvertretende Chefredakteur Klaus Brinkbäumer.


Damit entzögen die Unterzeichner Marianne Wellershoff und Gunther Latsch das Vertrauen, die sich beide nicht energisch genug gegen die Verpflichtung von "Bild"-Mann Nikolaus Blome durch Neu-Chefredakteur Wolfgang Büchner gewehrt haben sollen. Büchner hatte Blome gegen den Willen weiter Teile der Redaktion zum Mitglied der Chefredaktion sowie zum Leiter des Hauptstadtbüros von "Spiegel" und Spiegel Online gemacht. Die Spitze der Mitarbeiter KG, die 50,5 Prozent am "Spiegel" hält, hatte diesen Schritt abgesegnet und sich dadurch den Zorn der Redaktion zugezogen.

Für eine Absetzung bzw. Neuwahl der KG-Spitze ist eine Zweidrittelmehrheit der rund 760 stillen "Spiegel"-Gesellschafter nötig. Wie viele der weiteren stillen Gesellschafter, zu denen auch Vertriebs-, Vermarktungs- und andere nicht-redaktionelle Mitarbeiter gehören, sich der Richtung der Redaktion anschließen, wird man vermutlich am 16. September sehen. Dann nämlich wird es wohl eine Gesellschafterversammlung geben, die die Mitarbeiter per Unterschriftenliste erwirkt hatten. ire
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