"Spiegel"

Nikolaus Blome geht von Bord

Nikolaus Blome verlässt den "Spiegel"
Axel Springer
Nikolaus Blome verlässt den "Spiegel"
Nun also doch: Nachdem der "Spiegel" und auch er selbst entsprechende Gerüchte über Monate immer wieder dementiert haben, ist es seit heute offiziell: Nikolaus Blome wird den "Spiegel" verlassen. Der ehemaligen "Bild"-Vize, der 2013 vom inzwischen geschassten Ex-Chefredakteur Wolfgang Büchner geholt worden war, musste von Anfang an gegen heftige Widerstände in der Redaktion kämpfen.
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Zum Abschied von Nikolaus Blome verliert die "Spiegel"-Spitze nur wenige Worte. Blome, so heißt es in einer sehr knappen Pressemitteilung, werde das Hamburger Nachrichtenmagazin "in gegenseitigem Einvernehmen" verlassen. Über die Nachfolge des 51-Jährigen, der Leiter des Hauptstadtbüros und Mitglied der Chefredaktion des "Spiegel" und von Spiegel Online war, werde die Chefredaktion "in Kürze entscheiden", heißt es weiter.

Auch der seit Januar amtierende neue "Spiegel"-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer fasst sich kurz: "Nikolaus Blome ist ein leidenschaftlicher politischer Journalist. Wir danken ihm für seine überzeugende Arbeit", sagt Brinkbäumer. Eine ehrenvolle Verabschiedung hört sich anders an.
Blome hatte es von Anfang an schwer beim "Spiegel". Ein Teil der Redaktion lehnte ihn wegen seiner "Bild"-Historie grundsätzlich ab. Ein wochenlanger Kleinkrieg führte im Sommer 2013 dazu, dass Blome nicht wie von Büchner ursprünglich geplant stellvertretender Chefredakteur, sondern "nur" Mitglied der Chefredaktion wurde. Und Brinkbäumer hat Blome schließlich noch etwas weiter in die Kulissen geschoben und ihm die eigene Zeile im Impressum aberkannt. Seit Wochen firmierte Blome zwar noch als "Mitglied der Chefredaktion", aber ins Glied gerückt als Leiter des Hauptstadtbüros.

Nun trennen sich also die Wege wieder. Womit auch das letzte Überbleibsel der Ära Wolfgang Büchner beim "Spiegel" entfernt wird - jetzt ist man wieder schön unter sich. Wie die beruflichen Pläne von Blome aussehen, ist nicht bekannt. "Wir wissen es schlicht und einfach nicht", erklärte ein "Spiegel"-Sprecher gegenüber HORIZONT Online. Gerüchte, er stoße zu jener Hauptstadtredaktion, die die Zeitungsgruppe Madsack in Berlin aufbaut, dementiert eine Madsack-Sprecherin. mas/rp



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