Scout24

Telekom stößt Mehrheit offenbar an Hellman & Friedman ab

Geht die Scout24-Gruppe an einen Finanzinvestor?
Geht die Scout24-Gruppe an einen Finanzinvestor?
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Die Deutsche Telekom hat offenbar einen Abnehmer für die Scout24-Gruppe gefunden. Der Finanzinvestor Hellman & Friedman steht laut einem Medienbericht unmittelbar vor einer Übernahme von 70 Prozent der Anteile an der Holding, unter deren Dach Rubrikenportale wie Autoscout24, Immobilienscout24 und Financescout24 gebündelt sind. Auch Axel Springer war an dem Marktplatzbetreiber interessiert.

Wie die deutsche Onlineausgabe des "Wall Street Journal" unter Berufung auf zwei mit den Vorgängen vertraute Personen berichtet, wird die Scout24-Gruppe bei dieser Transaktion mit bis zu 2 Milliarden Euro bewertet. Der Verkauf an Hellman & Friedman soll demnach noch in dieser Woche bekannt gegeben werden.

Zur Markenfamilie der Unternehmensruppe, die 2004 von T-Online übernommen wurde, gehören Autoscout24, Financescout24, Friendscout24, Immobilienscout24, Jobscout24 und Travelscout24. JobScout24 wurde 2011 wie berichtet an CareerBuilder verkauft. Das Unternehmen betreibt den Marktplatz seitdem in Lizenz. Auch TravelScout24 wird von einem externen Betreiber geführt. Die Scout24-Gruppe ist ein echtes Schwergewicht im Online-Rubrikenmarkt. Das Unternehmen verfügt in seinen Datenbanken über rund 8 Millionen Objekte und Profile, ist mit 1300 Mitarbeitern in 22 Ländern aktiv und erreicht laut Agof monatlich 14 Millionen Unique User.

Die Deutsche Telekom hatte vor rund einem Jahr beschlossen, sich von Teilen der Gruppe zu trennen. Ein Grund dürften die Milliardeninvestitionen sein, mit denen der Konzern seine Infrastruktur auf Vordermann bringen will. Der Netzausbau wird seit einigen Monaten auch mit einer breit angelegten Werbekampagne bekannt gemacht, die von DDB Tribal entwickelt wurde. Die Telekom hat den Verkauf an Hellman & Friedman bislang nicht bestätigt. "Kein Kommentar", sagte am Mittwochmorgen ein Sprecher gegenüber HORIZONT.NET.

Als potenzieller Käufer wurde kürzlich auch Axel Springer genannt. Der Verlag hatte mit der Übernahme des französischen Immobilienportals SeLoger, der britischen Jobbörse Totaljobs und des belgischen Immobilienportals Immoweb.be bereits in den vergangenen Jahren massiv in das Rubrikengeschäft investiert, das seit diesem Jahr unter dem Dach von Axel Springer Digital Classifieds gebündelt wird. Doch die Verhandlungen sind gescheitert. Auch die Finanzinvestoren Silver Lake Management und EQT sollen Gebote abgegeben haben. mas



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