Genzlinger wird seine Wetten gewinnen, davon ist er überzeugt. Im März vergangenen Jahres wurde er als Geschäftsführer von Score Media
vorgestellt,
der operative Start folgte im September. Seitdem geben er, seine Kollegin
Judith Sterl und Agenturmann
Christian Zimmer Vollgas. Sie absolvieren mehr als 120 Agentur- und Kundentermine, brechen komplizierte Strukturen in den Regionalverlagen auf, programmieren ihre Plattformen, geben parallel händisch erste Buchungen ein.
Judith Sterl: "Wir haben schon im 4. Quartal 2016 wesentlich mehr erreicht, als alle gedacht haben. Wir haben einen zweistelligen Millionenbetrag umgesetzt und mehr als 65 Kampagnen abgewickelt. Die Hälfte dieser Kunden hatte nicht mehr in regionalen Tageszeitungen geworben."Christian Zimmer: "Unser simplifizierter Ansatz wird extrem goutiert, genau wie unsere Schnelligkeit, unsere Effektivität und Effizienz in einem derart komplexen Marktumfeld. Das zeigt uns, dass unsere Positionierung richtig ist." Die Mediaagenturen, mit denen HORIZONT gesprochen hat, geben Zimmer recht. „Wenn Score Media die Flexibilität und den Problemlösungansatz beibehält, sehe ich die Entwicklung sehr positiv“, sagt beispielsweise
Dirk Honert, Managing Partner bei der
Omnicom Media Group. Bei derart schnellen und qualitativen Rückläufen könne sich der Vermarkter mit Sicherheit als Alternative im Markt etablieren. Einen neuen Zugang zum Thema zu finden, ist für
Pilot-Geschäftsführer
Volkmar Amedick dabei wichtiger als detailliertes Know-how der branchenfremden Score-Media-Spitze: „Zeitungsvermarktung ist keine Rocket Science.“ Stattdessen sei Score Media eher „die letzte Chance für die nationale Vermarktung der Branche“.
Dass es dort auch künftig nicht ohne politische Grabenkämpfe gehen wird, zeigen Heiko Genzlingers bemerkenswerte Aussagen zu
ZMG und
RMS. Da ist zum einen die in Frankfurt ansässige Zeitungs Marketing Gesellschaft, deren Reformbedarf immer offensichtlicher wird. Geht es nach Genzlinger, gehört der Dienstleister zu Score Media.
Heiko Genzlinger: "Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir glauben, dass Teile der ZMG und die Aufgaben, die sie erfüllt, per se in einen Gattungsvermarkter wie Score Media gehören. Wir brauchen Marktforschung und dementsprechend die Möglichkeit, Werbewirkungsnachweise zu erbringen. Genauso brauchen wir aber das dafür nötige Geld und die Manpower, beides fließt momentan noch in die ZMG. Wir haben unsere Ansprüche formuliert und sie wurden gehört."
Auch Score-Media-Konkurrent
Media Impact hat bereits angekündigt, sich beim Thema Gattungsmarketing stärker positionieren zu wollen. „Die Integration von Gattungsmarketing und Verkauf ist für mich das Gebot der Stunde“, sagte
Harald Wahls, Mit-Geschäftsführer des Axel-Springer-Vermarkters in der Woche zuvor in
HORIZONT.
Ein Auge hat Score-Media-Chef Genzlinger aber auch auf die RMS geworfen, an der viele seiner Gesellschafter beteiligt sind.
Heiko Genzlinger: "Wir wollen es schaffen, dem Kunden eine möglichst breite nationale Abdeckung anbieten zu können. Deshalb liegt eine Zusammenarbeit mit der RMS als Gattungsvermarkter von Radio natürlich auf der Hand, schon allein wegen der Beteiligungen unserer Gesellschafter. Aber aktuell wäre es vermessen zu sagen, dass eine Organisation wie Score Media, die sich noch immer im Aufbau befindet, eine solche Integration schon leisten könnte. Wir haben noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Erst kommt die Pflicht, dann die Kür." kan Mehr zum Thema
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