"Schlecht kommuniziert"

Sheryl Sandberg bezieht Stellung zu umstrittener Facebook-Studie

Die Studie wurde schlecht kommuniziert, sagte Sheryl Sandberg (Bild: Facebook)
Die Studie wurde schlecht kommuniziert, sagte Sheryl Sandberg (Bild: Facebook)
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Ein Sozial-Experiment von Facebook, bei dem die Stimmung der Nutzer durch Manipulationen im Newsfeed beeinflusst werden sollte, sorgt seit Tagen für für Gesprächsstoff. Nun hat Facebooks Chief Operating Officer Sheryl Sandberg öffentlich um Entschuldigung gebeten - allerdings nicht für die Studie.


Bei dem Experiment im Januar 2012 waren die Newsfeeds von gut 700.000 Nutzern dahingehend verändert worden, dass ihnen überwiegend positive bzw. negative Inhalte angezeigt wurden. Auf diese Weise wollten Facebook-Forscher herausfinden, inwieweit Facebook-Postings die Stimmung der Nutzer beeinflussen können. Informiert wurden die Nutzer darüber allerdings nicht. Erst kürzlich wurden Umfang und Inhalt der Studie bekannt. Die Art und Weise, wie der Test kommuniziert worden sei, war schlecht, sagte Sandberg laut "Wall Street Journal" auf einem Termin in Neu Dheli. "Und für diese Kommunikation entschuldigen wir uns. Es war nie unsere Absicht, jemanden zu verletzen." Man nehme Datenschutz und Privatsphäre bei Facebook sehr ernst, weil das den Menschen erlaube, Meinungen und Gefühle zu teilen.

Dass es damit nicht getan sein dürfte, zeigt schon allein die seit Bekanntwerden der Studie anhaltende Berichterstattung und die Empörung in den sozialen Netzwerken. Nun soll sich auch noch die britische Behörde Information Commissioner's Office (ICO) mit dem Fall beschäftigen. Sie soll prüfen, ob Facebook gegen Datenschutzregeln verstoßen hat. Dabei wird sicherlich auch Thema sein, dass der Satz in den Facebook-AGB, wonach die Daten der Nutzer zu Forschungszwecken benutzt werden könnten, im Januar 2012 angeblich noch gar nicht vorhanden war.

Möglicherweise muss sich die ICO nicht nur mit diesem einen Fall beschäftigen: Ein ehemaliger Mitarbeiter von Facebooks Data Science-Team sagte gegenüber dem "WSJ", dass die Abteilung früher ohne große Grenzen agiert habe. "Es gibt keine interne Überprüfung. Jeder konnte einen Test durchführen", so Andrew Ledvina, der von Februar 2012 bis Juli 2013 für Facebook Daten analysierte. ire
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