An einem Tisch – aber nicht immer einig (v.l.): Sven Holsten, Matthias Wahl, Markus Ruppe und Matthias Schönwandt
Die Forderung, die
"Süddeutsche"-Chef Detlef Haaks Ende Januar in HORIZONT formuliert hat, war eindringlich: Die Zeitungsvermarktung müsse besser und flexibler werden, vielleicht sogar in einer völlig neuen Organisation. Jetzt melden sich die Betroffenen zu Wort – und stimmen teilweise überraschend deutlich zu. Vor allem Matthias Schönwandt (Medienhaus Deutschland) und Matthias Wahl (OMS) sehen in einem Roundtable mit HORIZONT, an dem sich auch Sven Holsten (NBRZ) und Markus Ruppe (ZMG) beteiligt haben, dringenden Handlungsbedarf.
Ob am Ende der aktuellen Diskussion tatsächlich die Gründung eines neuen Vermarkters steht und wie der genau aussieht, ist zwar noch völlig offen. Hinter den Kulissen arbeiten Berater von OC&C und Schickler mit Hochdruck an entsprechenden Konzepten, und auch die grundsätzliche Richtung ist vorgegeben. Schönwandt plädiert für eine "effiziente Koalition", die das bietet, was der Markt braucht: "Größe, Crossmedialität, Wirkungsnachweise – möglichst gesteuert unter einem gemeinsamen Dach." Auch OMS-Kollege Wahl unterstützt Haaks' öffentlichkeitswirksamen Vorstoß vehement, NBRZ-Mann Holsten äußert sich zurückhaltend.
Neben der strategischen Notwendigkeit, Print und Digital zu bündeln, sorgt auch die absehbare Konsolidierung in der Online-Vermarktung für Handlungsdruck, der durch den anstehenden Verkauf von Interactive Media und den Expansionshunger von Ströer weiter zunehmen wird. OMS-Chef Wahl sieht sich deshalb gefordert, das Gebilde
OMS zusammenzuhalten und Abwanderungen wie die von M. DuMont Schauberg zu Ströer zu verhindern, gleichzeitig aber auch Allianzen zu schmieden. Wahl: "Vielleicht müssen wir uns einen Partner suchen, mit dem wir ein Zukunftsszenario entwerfen, das über die nächsten drei Jahre hinausreicht."
Detlef Haaks im Exklusivinterview
"Süddeutsche.de wird sich komplett verändern"
„Süddeutsche“-Chef Haaks erläutert im Interview mit HORIZONT die Digitalstrategie der "SZ". Ab März treten die digitale Zeitungsausgabe und das Portal gemeinsam unter „Süddeutsche“ auf. Haaks: „Der Auftritt von Süddeutsche.de wird sich komplett verändern." ...
Zur schwierigen Vermarktungssituation hinzu kommt der aggressive Kurs der TV-Vermarkter. Lieblingsfeind der Verlage ist so auch
IP-Deutschland-Chef Matthias Dang, der im Januar die Halbierung der Werbeumsätze von Print "in den kommenden fünf Jahren" angekündigt hat. Die These von der angeblichen Überkapitalisierung von Print mit der höheren Nutzungsdauer von TV zu begründen, sei "eine Milchmädchenrechnung", meint ZMG-Mann
Ruppe.
kl
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