Sinkende Auflagen, geringere Anzeigenerlöse, Stellenstreichungen: Lokale Zeitungen kämpfen an mehreren Fronten. Hinzu kommt: Sie büßen immer häufiger ihre Bedeutung als starke Werbeträger ein, denn die Schwerpunkte in der regionalen Mediaplanung verschieben sich. Einige Verlage haben die Zeichen der Zeit erkannt und probieren Neues aus - trotz Sparkurs.
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Die Mediengruppe Dr. Haas in Mannheim beispielsweise hat neben Tageszeitungen, Zeitschriften und Radiobeteiligungen mit
Mannheim24.de und
Heidelberg24.de zwei auf Reichweitenoptimierung ausgelegte Onlineportale gestartet. Im Web gibt es "Mannheimer Morgen" und "Fränkische Nachrichten" nur noch gegen Geld. Hinzu kommen Wochenblätter sowie Internet- und Zustelldienstleistungen. Für
Thomas Barthelt, Geschäftsführer der Agentur Mediaplus Regio, ist das der richtige Weg, denn Werbungtreibende würden ihre Budgets "zunehemend von analogen auf digitale Medien verschieben".
Aus diesem Grund kooperieren einige Zeitungshäuser derzeit mit geobasierten mobilen Apps. Die Hamburger Plattform
Audio Guide Me beispielsweise verortet Stadtgeschichte als Hördateien auf einer Karte und arbeitet dabei mit lokalen Nachrichtenwebsites zusammen. "Bild" und "Tagesspiegel" verwenden den Dienst Dropspot, die Berliner Stadtmagazine "Zitty" und "Tip" nutzen die Anwendung "Go".
Mit hyperlokalen Web-Projekten, die überwiegend von Amateuren betrieben werden, wollen die Verlage stattdessen (noch) nicht kooperieren. Bei
Lokalkompass.de (Essener Anzeigenblattgruppe WVW) generieren rund 60.000 Bürgerreporter sublokale Inhalte. Doch dieses journalistische Potential bleibt weitestgehend ungenutzt. Den Grund dafür sieht Medienberater
André Hellmann (Netzstrategen) unter anderem im Selbstverständnis der Redaktionen, zu dem es nicht passe, die Nutzer mit einzubeziehen.
hor Report Regionale Medien
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