Rangliste bei "Deutschlands Beste!" manipuliert

ZDF pusht eingeladene Gäste

Das ZDF hat bei "Deutschlands Beste" manipuliert (Screenshot: ZDF Mediathek)
Das ZDF hat bei "Deutschlands Beste" manipuliert (Screenshot: ZDF Mediathek)
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Die methodischen Unregelmäßigkeiten bei der ZDF-Ranking-Show "Deutschlands Beste!" entwickeln sich langsam aber sicher zum handfesten Skandal: Wie der Sender in einer hausinternen Untersuchung feststellte, vermischte die Redaktion verschiedene Umfrageergebnisse - mit dem Ziel, die Ranglistenplätze der eingeladenen Gäste, darunter Franz Beckenbauer, Bully Herbig und Hannelore Kraft, zu verbessern. ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler kündigt "arbeitsrechtliche Konsequenzen" an.

Nachdem sich im Vorfeld der Sendung herausgestellt hatte, dass die Ergebnisse von zwei repräsentativen Forsa-Umfragen nicht mit den Resultaten der Online- und Leser-Votings in Einklang zu bringen waren, habe sich die Redaktion zunächst dazu entschlossen, nur auf das Forsa-Ranking zu setzen - so viel war bereits bekannt. Nun stellt sich allerdings heraus, dass die Redaktion in der Vorbereitung der Sendungen eigenmächtig Veränderungen am Ranking vorgenommen hat, die den Zweck hatten, angefragten Gästen der Show einen attraktiveren Rangplatz zu geben. Dies geschah laut ZDF ohne Wissen der eingeladenen Gäste.

So wurde der SPD-Politiker Frank-Walter Steinmeier von Platz 10 (Forsa) auf Platz 6 (ZDF) hochgestuft, Franz Beckenbauer sogar von 31 auf 9. ZDF-Mann Claus Kleber landete laut der Forsa-Umfrage auf Platz 39 der "Besten Deutschen", in der Show wurde er schließlich als Nummer 28 präsentiert. Bei "Deutschlands beste Frauen" machte Sängerin Helene Fischer (von Platz 10 auf Platz 5) den größten "Sprung", die Politikerin Hannelore Kraft rutschte von von 5 auf 4. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hingegen belegte ursprünglich den vierten Rang, wurde in der Show aber nur auf Position 6 geführt."

"Die Veränderungen am Ergebnis der Forsa-Umfragen sind ein grober Verstoß gegen die Programmrichtlinien des ZDF. Das ist nicht zu rechtfertigen und schadet der Glaubwürdigkeit des ZDF. Daher werden auch arbeitsrechtliche Konsequenzen geprüft", sagt Programmdirektor Norbert Himmler und entschuldigt sich bei den Zuschauern und Prominenten. Außerdem kündigt er an, dem Fernsehrat "spezifische Regeln für Voting-Shows" vorzulegen. fam
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