"Wir werden uns die Ausschreibung angucken wie jedes Mal! Wenn wir mitbieten, muss es nicht zwingend der ganze Kuchen sein, ein schönes Stück dann aber doch", so RTL-Sportchef
Frank Loppe im Interview mit dem Branchenmagazin "Sponsors". Würde RTL einen Teil der Bundesliga-Rechte erwerben, könnten die Kölner ihr Sport-Portfolio noch einmal deutlich attraktiver machen. Lange Zeit waren die Formel 1 und die Boxkämpfe der Klitschko-Brüder die größten Trümpfe von RTL -
in diesem Herbst kommt noch ein weiterer hinzu: Von September 2014 bis Oktober 2017 überträgt der Sender die Qualifikationsspiele der deutschen Nationalmannschaft für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich und die WM 2018 in Russland.
Die Spiele der Fußball-Nationalmannschaft sind eigentlich das Terrain der Öffentlich-Rechtlichen. Fußball als Quoten-Garant ist aber auch für die Privatsender höchst verlockend. Das würde auch die hohen Kosten für das Rechtepaket an den Qualispielen rechtfertigen, die laut Loppe bei rund 100 Millionen Euro liegen: "Es gibt Formate und Events, die ordnet man als 'must see' ein. Die Fragmentierung und Digitalisierung arbeiten dieser Kategorie nicht gerade zu, im Gegenteil. Sport als emotionales Spannungsfeld hat daher große Chancen, weiter geliebt und weiter gesehen zu werden", so der RTL-Sportchef.
Ob RTL noch einmal so tief in die Tasche greift, um auch auf die Fußball-Bundesliga zu bieten, dürfte letztendlich auch von der Ausgestaltung der Ausschreibung abhängen. Mit einer Vergabe der Rechte durch die DFL wird im zweiten Quartal 2016 gerechnet. Erste Gespräche diesbezüglich sollen "Sponsors" zufolge Anfang 2015 erfolgen.
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