Die RTL Group macht den nächsten Schritt beim automatisierten Werbezeitenverkauf und steigt bei der US-Plattform Clypd ein. Der TV-Konzern übernimmt 17 Prozent an dem Unternehmen, das sich auf Echtzeithandel im linearen TV spezialisiert hat. Vergangenes Jahr hatte RTL bereits die Mehrheit an SpotXchange erworben, einer Plattform für den automatisierten Handel von Videoinventar.
Die 2012 gegründete Plattform Clypd hat sich allerdings nicht auf den Handel von Onlineinventar spezialisiert, sondern auf den automatisierten Verkauf von Werbung für lineares Fernsehen - ein Feld, das noch kein großer deutscher TV-Player so recht betreten hat und das damit noch ganz am Anfang steht. Angesichts des Online und Mobile schnell voranschreitenden Realtime Advertising (RTA) gilt es jedoch nur als Frage der Zeit, bis die Mechanismen auch in den klassischen Medien greifen.
"Clypd gehört zu den ersten Unternehmen, die eine überzeugende automatisierte Verkaufsplattform für das lineare Fernsehen in den USA entwickelt haben", sagt
Rhys Noelke, Vice President Business Development bei der RTL Group. "Nach unserer Investition in SpotXchange bringt Clypd neue Verkaufskompetenzen für das TV-Geschäft mit", so Noelke. Clypd betreibt im Auftrag der Sender eine Buchungsplattform, über die Werbekunden und Mediaplaner passende Werbeinventarinseln finden können. Zu den Kunden zählen
Discovery Communications,
Univision und
Cox.
In der Zusammenarbeit der RTA-Spezialisten Clypd und SpotXchange sieht Noelke "großes Potenzial", sowohl für die USA als auch Europa. SpotXchange hatte seinen Deutschlandstart im März angekündigt und eröffnet unter der Leitung von DACH-Chef
Stefan Beckmann Büros in München und Hamburg. Zeitgleich startet das Geschäft in den Niederlanden.
Joshua Summers, CEO von Clypd, erhofft sich auch einiges vom Einstieg von RTL: "Es freut uns, dass mit der RTL Group eines der international führenden Medienunternehmen unsere zweite Finanzierungsrunde anführt", sagt er. "Die globale Präsenz der RTL Group wird uns sicher dabei helfen, unser Programmatic-TV-Versprechen noch schneller einzulösen".
pap