Primacom-Studie

Mangelndes Wissen bremst Digital-Empfang

80 Prozent aller befragten Haushalte verfügen über einen Flachbildfernseher - die modernsten Geräte besitzen die 66 - 75-Jährigen. Doch wer schaut auch digital?
Michael Bader/Primacom
80 Prozent aller befragten Haushalte verfügen über einen Flachbildfernseher - die modernsten Geräte besitzen die 66 - 75-Jährigen. Doch wer schaut auch digital?
Wie viele Menschen gehen den digitalen Wandel beim Fernsehen mit? Wer sind die Personen, die noch analog fernsehen? Eine Studie des Link-Insituts im Auftrag von Primacom beleuchtet die Faktoren, die Einfluss auf die Nutzung digitalen Fernsehempfangs haben. Ein Fazit: Geringes Wissen über Digitalfernsehen führt auch zu geringer Nutzung.
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Immerhin 80 Prozent der befragten Haushalte verfügen über einen Flachbildfernseher, so ein Ergebnis der Studie. Die Popularität solcher Geräte hängt weder vom Alter, noch von Bildungs- oder Einkommensniveau ab. Die modernsten Fernsehgeräte besitzen die 66 bis 75-Jährigen. Allein an der technischen Ausstattung sollte der digitale Fernsehempfang schon mal nicht scheitern.
Einteilung der TV-Kundehaushalte von Primacom in Digital-Typen
Primacom
Einteilung der TV-Kundehaushalte von Primacom in Digital-Typen
Zwei Hauptgründe, so fand die Studie heraus, gibt es für den Verbleib beim analogen Fernsehen: geringes Interesse am Fernsehen insgesamt, oder die falsche Annahme, digitales Fernsehen wäre zu teuer (19 Prozent vertreten diese Meinung).

Viele analoge TV-Nutzer gibt es noch bei alleinlebenden, älteren Frauen mit niedrigem Einkommen. Frauen, Einpersonenhaushalte und Personen mit geringem Einkommen verfügen auch über ein geringes Wissen über Digitalfernsehen. Eine besonders hohe Digitalnutzung stellte die Studie dagegen bei Mehrpersonenhaushalten mit höherem Einkommensniveau fest.

Da die verbesserte Bildqualität der modernen Flachbildfernseher erst mit digitalem Kabelfernsehen richtig zur Geltung kommt, gaben immerhin 14 Prozent der analogen Nutzer an, innerhalb des nächsten Jahres auf digitales Fernsehen umzusteigen. 26 Prozent schließen einen Wechsel nicht aus, 46 Prozent interessieren sich zumindest für das Thema Digitalfernsehen.

Primacom hält diese Bereitschaft für sehr wichtig. "Denn: Der Nachfragedruck dieser 'digitalen Mehrheit' im Kabel nach digitalen HD-Programmen, aber auch immer schnelleren Internet-Bandbreiten nimmt weiter zu; damit auch der Druck auf die Betreiber, ihre Bandbreiten zukünftig noch stärker für digitale Angebote zu nutzen. Dabei sind es die analogen Programme, die unser Frequenzspektrum regelrecht verstopfen und den digitalen Fortschritt bremsen", sagt Joachim Grendel, CEO und Sprecher der Geschäftsführung von Primacom.

Deshalb sollten Analogzuschauer unbedingt durch Verbraucheraufklärung in die digitale Fernsehwelt mitgenommen werden, was Grendel als Aufgabe der Kabelnetzbetreiber, aber auch der Politik und der Medien sieht. Denn fehlendes Wissen besonders bei älteren Menschen ist laut der Studie derzeit der größte Faktor, warum es in dieser Alterssparte noch viele analoge Fernsehzuschauer gibt.

Für die Studie wurden 1.000 Kabel-TV-Haushalte in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen befragt und stichprobenweise persönlich besucht. jp



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