Treffer für Adidas: Die Begeisterung der Plakadiva-Jury zog der Sportartikelhersteller unter anderem mit einem Riesenposter in Berlin auf sich
Vom klassischen Plakat über die spektakuläre Inszenierung bis hin zur digitalen Vernetzung: Mehr denn je spiegeln die Gewinner der diesjährigen Plakadiva das breite Spektrum in der deutschen Außenwerbung wider - und die Kriterien, nach denen Kommunikation im öffentlichen Raum funktioniert. Plakativ, humorvoll, intelligent und kreativ, das sind die Kampagnen jedenfalls alle, die bei der Preisverleihung im Düsseldorfer Capitol Theater auf dem Siegertreppchen standen.
In drei Kategorien - Kreation, Innovation und Mediastrategie - vergab der Fachverband Außenwerbung (FAW) insgesamt zehn Awards. Besonders beeindruckte die Jury eine Kampagne, die sämtliche im Wettbewerb geforderten Kriterien berücksichtigte und letztlich Gold für die beste Mediastrategie gewann: "All in or nothing" von Adidas. Um den Sportartikelhersteller zur meistbeachteten Marke der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 zu machen, verbreiteten die Agenturen TBWA, Carat und Posterscope ihre Kampagne in Social Media, Online und Digital Out-of-Home. Die Möglichkeiten von Letzterem überzeugten vor allem angesichts der individuellen Aussteuerung, beispielsweise von Spielergebnissen in Echtzeit. Es sei wichtig, eine "Gesamtkomposition" zu schaffen, betonte Jurymitglied Christof Baron, Geschäftsführer der Mediaagentur Mindshare. Auch deshalb sei Mediastrategie die "anspruchvollste Kategorie des Wettbewerbs".
Im Segment
"Innovative Nutzung" sicherten sich Interone und Ketchum Pleon im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt den Platz auf dem Siegertreppchen. Sie überzeugten mit der Kombination des Nachrichtendienstes Whatsapp und einer auf die Zielgruppe der Abiturienten abgestimmte Ansprache durch die Belegung von Out-of-Home-Flächen im Umfeld von Gymnasien. Dadurch werde ein unkomplizierter und kostenfreier Zugang zur Studienberatung möglich, lobte Laudatorin
Katja Anette Brandt, Geschäftsführerin der Agentur
Vizeum.
Plakadiva 2015: Die Gewinnerarbeiten
Die Interaktion mit der Zielgruppe haben sich auch die Silber- und Bronze-Gewinner auf ihre Fahnen geschrieben. Während sich
Ebay mit Unterstützung von Add2, Mediacom und Kinetic auf digitalen Screens mit laufend aktualisierten Preisen und Verfügbarkeiten ausgewählter Produkte präsentierte, holte sich die Deutsche Lufthansa mit Mindshare, Kolle Rebbe und abermals Kinetic eine Plakadiva in Bronze für einen Automaten am Flughafen, der Taschentücher, Einwegbeutel und individuell bedruckbare Plakate ausspuckte.
Ein klassisches Plakat überzeugte dagegen im
Bereich
Kreation. Die Motive in Schwarz-Weiß von
Fritz Kola, die die Botschaft "Viel viel Koffein" mit einem Augenzwinkern transportierten, seien ein "handwerkliches Meisterstück", lobte die Jury und verlieh die Plakadiva in Gold an Fritz Kulturgüter und Rocket & Wink. Der einzige Sonderpreis des Jahres ging an das "Fading Portraits Projekt" von
Amnesty International, bei dem ein Künstler nach einer Idee von Preuss & Preuss Porträts von Vermissten mit Wasser auf die Straße malte, um auf das "Verschwinden" von Menschen aus politischen Gründen aufmerksam zu machen.
kl Die Plakadiva-Gewinner 2015