Kathrin Oertel war am Sonntag in der Talkshow "Günther Jauch"
Pegida stellt sich der "Lügenpresse": Bei
der gestrigen Talkrunde von Günther Jauch saß auch Kathrin Oertel, Frontfrau der Anti-Islam-Bewegung, unter den Gästen. Insgesamt 5,57 Millionen Zuschauer sahen Oertels TV-Auftritt. Auch von den Medien wurde die Sendung aufmerksam verfolgt und kritisch beleuchtet. HORIZONT Online hat ausgewählte Pressestimmen gesammelt.
Lenz Jacobsen, Zeit Online
"Vielleicht haben die Debattenprofis Angst, zu brutal zu wirken, wenn sie die Debattenamateurin Oertel direkter angehen würden. Die Pegida-Organisatorin sagt viel Schwammiges, über unerhörte Bürger und abgehobene Politik. Plattitüden, die jedem anderen um die Ohren gehauen würden. Aber sie spricht hier für 20.000 Demonstranten, mindestens. 20.000, mit denen es sich offenbar niemand in der Runde verscherzen will."
Mehr Nils Minkmar, faz.net
"Die Attentate von Paris haben den Druck erhöht, viele Zuschauer machen sich Sorgen, es ist die Stunde der Halbwahrheiten und Gerüchte. In solche Sendungen müssen nun die besten Experten, müssen internationale erfahrene Gäste und Politiker aus der ersten Reihe. Und sie verlangen nach einem politisch wachen Journalisten als Moderator, der ohne Furcht die Gerüchte und Eindrücke von der Wahrheit trennt. Davon war gestern nichts zu sehen."
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Mathias Zschaler, Spiegel Online
"Überhaupt, diese Sache mit der Islamisierung. Inzwischen sei man längst weiter und es gehe um ganz anderes, nämlich um den Problemstau in der Politik. Um die Mitbeteiligung der Bürger, die leider nicht mitbestimmen dürften. Und um all die Themen, die tabuisiert würden. Welche? Na ja, eben die mit den Ausländern und der Integration und dem Asyl. Es gebe doch so viele Defizite. Sarrazin ließ grüßen."
Mehr Stefan Kreitewolf, Handelsblatt Online
"Oertel meistert die ungewohnte Situation. Sie wirkt entspannt, lässt sich nicht auf Provokationen ein. Für ihre Statements erhält sie mit Abstand am häufigsten Applaus aus dem Publikum und scheut sich nicht, mit rhetorisch geschulten Politikern zu diskutieren und sie, wenn nötig, zu unterbrechen. Bei einem Kamera-Schwenk ist allerdings zu sehen, dass die Pegida-Frau mehrere Blätter mit Notizen mitgebracht hat, doch selbst Jauch schafft es nicht, ihr die bürgerliche Maske vom Gesicht zu reißen – obwohl sie sich mehrfach wiederholt. Die fehlende TV-Erfahrung ist ihr trotz allem anzumerken."
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Alexander Jürgs, Welt Online
"Wirkliche Streitkultur kam an diesem Abend trotzdem nicht auf. Was sicherlich auch mit der Gästeauswahl zusammenhing: Ein Gast links von Thierse – ein Gysi, ein Özdemir oder ein Vertreter einer Flüchtlingsinitiative – hätte gewiss noch etwas Schwung in die Diskussion gebracht. Ein weniger zaghafter Moderator aber auch."
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"Lügenpresse" ist Unwort des Jahres 2014
"Lügenpresse" ist das "Unwort des Jahres 2014". Das Schlagwort "war bereits im Ersten Weltkrieg ein zentraler Kampfbegriff und diente auch den Nationalsozialisten zur pauschalen Diffamierung unabhängiger Medien", hieß es zur Begründung. ...
Hannah Beitzer, Süddeutsche Online
"Woher kommt dann aber bei ihr die Angst vor Muslimen, deren Anteil an der Bevölkerung in ihrer Heimat Sachsen bekanntermaßen minimal ist? 'In Deutschland wird ja auch demonstriert gegen die Abholzung des Regenwaldes, obwohl es keinen Regenwald gibt', sagt Oertel. Außerdem gebe es Länder in Europa, wo die Islamisierung weit fortgeschritten sei - Frankreich zum Beispiel. 'Frankreich? Ist das nicht dort, wo ein Burka-Verbot herrscht?', wäre die passende Gegenfrage gewesen. Schade, dass dieser Punkt nicht weiter ausgeführt wird, so wie es überhaupt selten in die Tiefe geht an diesem Abend. Das liegt zum großen Teil an Moderator Günther Jauch, der wenig Energie darauf verwendet, bei Oertel zumindest ein wenig nachzubohren."
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Peter Sieben, Derwesten.de
"'Wir wollen Druck auf die Regierung ausüben', versuchte sie dann noch einmal zu erklären, was Pegida eigentlich bezweckt. 'Wir wollen den Politikern klar machen: Leute, tut was.' Aber was? Das ist nach wie vor unklar. Nichtsdestotrotz beschlossen alle aus der Runde einhellig, künftig stärker in den Dialog miteinander treten zu wollen. Am Ende eines Abends, der ohne hitzige Debatte, die viele womöglich erwartet hatten, zu Ende ging - und ohne klare Antworten."
Mehr Markus Decker, Berliner Zeitung Online
"Jauchs Fallhöhe war beträchtlich. Auf der einen Seite lauerte der Vorwurf, Radikalen eine Bühne zu bieten, auf der anderen Seite das Risiko, die Pegida-Gemeinde durch zu viel Härte gegenüber Oertel in ihrer Feststellung zu bestärken, dass es neben der 'Lügenpresse' ein 'Lügenfernsehen' gebe. Wenn ein Vorwurf im Nachhinein zutrifft, dann der erste."
Mehr „Wir wollen Druck auf die Regierung ausüben“, versuchte sie dann noch einmal zu erklären, was Pegida eigentlich bezweckt. „Wir wollen den Politikern klar machen: Leute, tut was.“ Aber was? Das ist nach wie vor unklar. Nichtsdestotrotz beschlossen alle aus der Runde einhellig, künftig stärker in den Dialog miteinander treten zu wollen. Am Ende eines Abends, der ohne hitzige Debatte, die viele womöglich erwartet hatten, zu Ende ging – und ohne klare Antworten.
Pegida-Sprecherin Oertel drischt Phrasen bei Günther Jauch - | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/kultur/fernsehen/cem-oezdemir-hat-ja-auch-cannabispflanzen-page3-id10250914.html#plx775395794
„Wir wollen Druck auf die Regierung ausüben“, versuchte sie dann noch einmal zu erklären, was Pegida eigentlich bezweckt. „Wir wollen den Politikern klar machen: Leute, tut was.“ Aber was? Das ist nach wie vor unklar. Nichtsdestotrotz beschlossen alle aus der Runde einhellig, künftig stärker in den Dialog miteinander treten zu wollen. Am Ende eines Abends, der ohne hitzige Debatte, die viele womöglich erwartet hatten, zu Ende ging – und ohne klare Antworten.
Pegida-Sprecherin Oertel drischt Phrasen bei Günther Jauch - | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
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