Pay-TV

Sky will stärker in Eigenproduktionen investieren

Die Unternehmenszentrale von Sky in Unterföhring
Die Unternehmenszentrale von Sky in Unterföhring
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Der Pay-TV-Anbieter Sky will in größerem Stil als bislang bekannt in die Produktion eigener Inhalte einsteigen. James Murdoch, Aufsichtsratschef von Sky Deutschland und Kronprinz seines Vaters Rupert Murdoch, sagte im Interview mit dem "Handelsblatt", dass man über bis zu zehn eigene Serienprojekte nachdenke.

James Murdoch
James Murdoch
Vor einigen Tagen hätten bereits die Dreharbeiten für die Krimiserie "100 Code" begonnen, die die Pro-Sieben-Sat-1-Tochter Red Arrow für Sky Deutschland und den schwedischen Sender Kanal 5 dreht. "Wenn alles klappt, können wir uns sehr gut vorstellen, mehrere Staffeln zu produzieren und zu exportieren. Und wir denken über fünf bis zehn weitere Projekte nach", so Murdoch gegenüber der Wirtschaftszeitung.

Bei einigen Serien soll Sky Deutschland mit seinen Schwesterunternehmen Sky Italia und BSkyB in Großbritannien kooperieren, andere werden von dem deutschen Pay-TV-Anbieter allein entwickelt. Sky hatte im Mai angekündigt, in die Produktion eigener Serien einzusteigen. Neben "100 Code" ist derzeit eine Krimiserie auf Grundlage der italienischen Comicreihe "Diabolik" in Planung.

Auch neben der gemeinsamen Serienproduktion könnten die drei europäischen Pay-TV-Anbieter von 21st Century Fox künftig näher zusammenrücken: "Wir diskutieren schon lange darüber, wie wir die intensive, aber doch recht lose Zusammenarbeit unserer drei Sender weiter ausbauen können. In der Medienlandschaft wird Größe immer wichtiger", betont Murdoch. Wie genau diese Kooperation aussehen könnte, sei aber noch nicht entschieden.

In Deutschland werde sich aber auch in Zukunft Brian Sullivan weiter um die Geschäfte von Sky kümmern: "Wir sind gerade dabei, Brians Vertrag zu verlängern. Er hat hier hervorrragende Arbeit geleistet und ein großartiges Team aufgebaut", so Murdoch. Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, der Vorstandschef von Sky Deutschland wolle in die USA zurückkehren.

Insgesamt sieht Murdoch das Pay-TV-Geschäft hierzulande auf einem guten Weg: "In Deutschland haben wir unser Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft. Obwohl noch viel Arbeit vor uns liegt, sehe ich bei der Abonnentenzahl keine Grenze nach oben. (...) Wenn wir Kurs halten, gibt es keinen Grund, warum wir nicht auch in Deutschland eines Tages zehn Millionen oder sogar noch mehr Kunden haben könnten."

Der Pay-TV-Anbieter hatte im vergangenen Jahr erstmals in seiner Geschichte vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen schwarze Zahlen geschrieben. "Der Tag an dem wir einen Jahresüberschuss verkünden werden, liegt in nicht allzu großer Ferne", ist sich Murdoch sicher. dh
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