BSkyB wird mit der Übernahme zum größten TV-Konzern Europas
BSkyB darf seine Konzernschwestern Sky Deutschland und Sky Italia übernehmen. Die EU-Kommission erteilte der Fusion der europäischen Pay-TV-Unternehmen von Rupert Murdoch unter dem Dach von BSkyB am Donnerstag grünes Licht. Damit entsteht der nach Umsatz größte TV-Konzern in Europa.
Die Kommission teilte mit, dass das Vorhaben aus wettbewerbsrechtlicher Sicht unbedenklich sei, weil die drei Unternehmen im Wesentlichen auf unterschiedlichen nationalen Märkten tätig sind. Da sich die Märkte für den Rechteerwerb und Vertrieb von TV-Inhalten und die Vermarktung in der Regel auf homogene Sprachgebiete beziehungsweise Staaten beschränken, hat die Kommission keine Einwände gegen die Übernahme.
BSkyB überweist dem von Rupert Murdoch kontrollierten Mutterkonzern 21st Century rund 9,3 Milliarden US-Dollar für die Anteile an Sky Deutschland und Sky Italia. 21st Century wird an dem paneuropäischen Pay-TV-Konzern künftig noch 39,1 Prozent der Anteile halten - genug, um seinen Einfluss aufrecht zu erhalten.
Mit dem Zusammenschluss der drei Unternehmen entsteht der nach Umsatz größte TV-Konzern in Europa. Zusammen kommen BSkyB, Sky Deutschland und Sky Italia auf 20 Millionen Pay-TV-Kunden und einen Umsatz von rund 14 Milliarden Euro. Die zu Bertelsmann gehörende RTL Group, bislang der größte TV-Konzern in Europa, erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von 5,9 Milliarden Euro.
21st Century Fox verspricht sich durch den Zusammenschluss seiner europäischen Pay-TV-Aktivitäten vor allem Synergieeffekte und neue Wachstumsperspektiven. "Mit dieser Transaktion schaffen wir einen führenden multinationalen Anbieter für Bezahlfernsehen mit dynamisch vergrößerter Wachstumsperspektive und unmittelbar wirksamen Skalenvorteilen. Die drei Sky-Unternehmen sind Marktführer auf ihren jeweiligen Heimatmärkten und werden gemeinsam noch weiter an Stärke gewinnen", sagte
Jeremy Darroch, Chief Executive von BSkyB bei der Ankündigung der Übernahme im Juli.
Nicht zuletzt füllt Murdoch durch den Deal die Kriegskasse von 21st Century Fox weiter auf. Im Juli hatte der Medienmogul versucht, den Konkurrenten Time Warner für 80 Milliarden US-Dollar zu übernehmen, war aber am Widerstand des Time Warner-Managements gescheitert. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass Murdoch das Vorhaben noch nicht aufgegeben hat.
dh