Ende März lässt die "Süddeutsche Zeitung" im Netz die Bezahlschranke herunter
Die "Süddeutsche Zeitung" lässt Ende März im Internet die Bezahlschranke herunter. Dabei setzt die Tageszeitung aus München auf ein sogenanntes Metered Model: Zehn Texte pro Woche sind frei abrufbar, danach werden die Leser zur Kasse gebeten.
Wer mehr als die zehn Texte pro Woche lesen will, muss entweder einen Tagespass für 1,99 Euro erwerben oder ein Digital-Abo ("SZ Plus") abschließen, das pro Monat knapp 30 Euro kostet. Das berichtet "Der Spiegel". Die Zahl der kostenlos abrufbaren Artikel soll im Laufe der Zeit weiter abgesenkt werden.
Mit der Einführung des Bezahlmodells werden außerdem alle Inhalte der gedruckten Tageszeitung ab 19 Uhr am Vorabend auf der Website veröffentlicht. Exklusive Inhalte wie zum Beispiel Interviews oder längere Lesestücke sollen grundsätzlich kostenpflichtig sein, einige Inhalte wie Agenturmeldungen können aber auch umsonst gelesen werden. "Wir sind zuversichtlich, unsere Leser davon überzeugen zu können, dass man für journalistische Qualität auch im Netz bezahlen muss", zitiert der "Spiegel" den stellvertretenden SZ-Chefredakteur Wolfgang Krach.
Weitere Details zu dem neuen Modell hatte "Süddeutsche"-Geschäftsführer Detlef Haaks bereits Ende Januar im
Interview mit HORIZONT verraten: So soll sich der Auftritt der "Süddeutschen" im Internet künftig in drei Bereiche gliedern: "Wir werden unter der Marke 'Süddeutsche Zeitung' im Netz drei Bereiche haben: die komplette Zeitung, sz.de als 24/7-Kanal und das SZ-Magazin mit einem erweiterten Lifestyle-Angebot." Besonderen Wert hat die "SZ" bei der Entwicklung auf eine einfache Handhabung gelegt: "Der Leser muss sich nur ein einziges Mal registrieren, um auf alle unsere Inhalte und Serviceangebote zugreifen zu können – und das auf allen Endgeräten, also auf Tablets, Smartphones, PCs und Notebooks."
Detlef Haaks im Exklusivinterview
"Süddeutsche.de wird sich komplett verändern"
„Süddeutsche“-Chef Haaks erläutert im Interview mit HORIZONT die Digitalstrategie der "SZ". Ab März treten die digitale Zeitungsausgabe und das Portal gemeinsam unter „Süddeutsche“ auf. Haaks: „Der Auftritt von Süddeutsche.de wird sich komplett verändern." ...
Mittelfristig will der Verlag laut Haaks 200.000 Digital-Abos verkaufen: "In diesem Jahr trauen wir uns noch einmal ein Plus von 30 Prozent zu, wir wollen auf 50.000 Digital-Abos kommen. Print wird es noch sehr, sehr lange geben, gleichwohl streben wir längerfristig an, auf 200.000 Digital-Abos zu kommen. Wir sind auf dem besten Weg, die große Herausforderung der digitalen Transformation zu lösen."
dh