Lange genug wurde darüber geredet, jetzt ist es soweit. „Spiegel Daily“ ist marktreif. Voraussichtlich von Anfang April an wird die digitale Tageszeitung immer montags bis freitags um 16 Uhr erscheinen. Damit legt der Verlag den Grundstein für sein künftiges Abo-Modell, das je nach Umfang preislich gestaffelt alle kostenpflichtigen Angebote umfasst. „Spiegel Daily“ ist dabei mit voraussichtlich um die sieben Euro das günstigste Angebot, ergänzbar um den Zugang zu allen „Spiegel-Plus“-Artikeln und in der Premiumvariante inklusive digitalem und gedrucktem „Spiegel“ am Freitag bzw. Sonnabend.
Oliver Trenkamp (re.) und Timo Lokoschat verantworten "Spiegel Daily"
Redaktionell geleitet wird „Spiegel Daily“ von einer Doppelspitze aus Oliver Trenkamp, seit 2008 bei „Spiegel Online“, und Timo Lokoschat, der im vergangenen August von der „Abendzeitung“ kam. Um die beiden 37-Jährigen schart sich ein Team aus etwa zehn Redakteuren, zu denen zusätzlich nach dem Rotationsprinzip jeweils für vier Wochen Kollegen aus allen Ressorts der Online- und Printredaktion stoßen.
© Marcelo Hernandez, HH Abendblatt
Mehr zum Thema
Wegen "Spiegel Plus"-Flop
Spiegel-Online-Chef Florian Harms bangt um seinen Posten
Einerseits passiert derzeit ganz viel an der Ericusspitze. So arbeitet die "Spiegel"-Redaktion an einem Dummy für eine TV-Zeitschrift. Andererseits gibt es Rückschritte: Das Experiment mit Laterpay gilt als gescheitert. Und Online-Chef Harms könnte seinen Job verlieren.
Den Leser erwartet bei „Spiegel Daily“ ein Mix aus den wichtigsten Themen des Tages, ergänzt um Kommentare, Kuratiertem und Service. Für ein derart in sich geschlossenes Angebot neben dem permanent sich aktualisierenden „Spiegel Online“ gebe es ein Bedürfnis, für das die Nutzer zu zahlen bereit seien, ergab die extern in Auftrag gegebene Marktforschung. Für den technischen Part des Zahlungsvorgangs, der Abrechnung und Aboverwaltung nutzt „Spiegel Daily“ vom Start weg die Infrastruktur von Plenigo. Der 2013 in München gegründete Anbieter wird im Laufe der nächsten Monate den bisherigen Partner Laterpay auch bei „Spiegel Plus“ ersetzen.
Damit bestätigt sich, was HORIZONT Ende 2016 angekündigt hat:
die Kooperation mit Laterpay endet. Mit Plenigo wählt der Verlag eine Plattform, bei der er die komplette Hoheit über die Daten seiner Nutzer behält. Gleichzeitig wendet er sich ab vom Verkauf einzelner Artikel und stattdessen hin zu
sich selbst verlängernden Abonnements.
usi