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"Rhein Zeitung" legt im Netz trotz Paywall zu

Die Website der "Rhein Zeitung" konnte trotz Paywall im Vorjahresvergleich zulegen
Screenshot: Rhein-Zeitung.de
Die Website der "Rhein Zeitung" konnte trotz Paywall im Vorjahresvergleich zulegen
Vor einem Monat hat die "Rhein Zeitung" ihre Bezahlschranke nahezu dicht gemacht, jetzt zieht sie eine erste Bilanz - die durchaus Anlass zur Hoffnung gibt. Im Vergleich zum Vorjahr legten die Visits trotz Paywall zu, die Zahl der registrierten Nutzer und auch die verkauften Online-Abos stiegen ebenfalls.
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Seit dem 1. August können Nutzer auf der Website Rhein-Zeitung.de nur noch zwei Artikel pro Monat aufrufen, danach werden sie aufgefordert, sich zu registristrieren. Bislang lag die Zahl der freien Artikel bei zehn. Im Vergleich zum Vormonat ging die Zahl der Visits erwartungsgemäß zurück und sank um 17 Prozent auf 2,41 Millionen. Vor allem die Zugriffe auf das mobile Portal gingen überproportional zurück. "Das ist leicht nachvollziehbar, denn auf dem Handy möchte man sich seltener als am PC authentifizieren", schreibt "RZ"-Online-Redakteur Marcus Schwarze in seinem Blog. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete die Website der "Rhein Zeitung" allerdings trotz scharfer Paywall ein Plus von 6 Prozent.

Positiv stimmt die Verantwortlichen auch, dass die Zahl der registrierten Nutzer spürbar gestiegen ist: "Voll aufgegangen ist unsere Strategie, Rhein-Zeitung.de zu einem Portal vorrangig für Abonnenten und weitere Kunden zu machen", schreibt Schwarze. Die Zahl der registrierten Leser stieg im Vergleich zum Vormonat um fast 25 Prozent. Insgesamt verzeichnet Rhein-Zeitung.de aktuell 22.850 registrierte Nutzer, darunter 9231 E-Paper-Abonnenten.

Auch die Zahl der verkauften Abos, Tages- und Monatspässe entwickelte sich positiv: So wurden im August 432 Tagespässe (Vormonat: 110, ein Plus von 293 Prozent), 72 Monatspässe (Vormonat: 32, ein Plus von 55 Prozent) und 168 Web-Abos (Vormonat 135, ein Plus von 24 Prozent) verkauft. Letztere ermöglichen die Nutzung des gesamten Online-Angebots für ein Jahr. Insgesamt habe man im August 1876,90 Euro durch Einzelverkäufe eingenommen - "zunächst kleines Geld", räumt RZ-Onliner Schwarze ein, dass aber unter Beweis stelle: "Es lohnt sich, die aufwendigen Internet-Mechaniken für den Einzelverkauf von Zugängen zu entwickeln und bereitzustellen. Und wichtiger noch: Content ist auch digital verkaufbar – selbst dann, wenn ansonsten bei Websites von Medienhäusern faktisch noch die Gratiskultur herrscht."

In den kommenden Monaten soll nun die Entwicklung von Rhein-Zeitung.de hin zu mehr Abo-Service und Leser-Klub weiter vorangetrieben werden und die Bindung der Nutzer zur Website weiter verbessert werden. dh



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