Daniel Wall verlässt die Wall AG
Aufregung in der Außenwerbung: Daniel Wall, Vorstandsvorsitzender der Berliner Wall AG, verlässt das Unternehmen nach 31 Jahren. Mit seinem Ausscheiden wird das Tochterunternehmen des französischen Außenwerbers JC Decaux gleichzeitig neu strukturiert: Die Wall AG und die JC Decaux Deutschland GmbH werden künftig als einheitliches Unternehmen unter dem Namen Wall geführt, die Position des Vorstandsvorsitzenden entfällt.
Ein Paukenschlag dürfte die Nachricht, die das Unternehmen am Dienstagabend verschickt hat, für Branchenkenner allerdings kaum sein. "Nach dem Verkauf der Aktienmehrheit durch meinen Vater im Jahr 2009 war klar, dass irgendwann dieser Zeitpunkt kommen würde", sagt Wall selbst, der seit 1999 im Vorstand des Außenwerbers sitzt und dort für die ausländischen Tochtergesellschaften, Marketing und Vertrieb verantwortlich zeichnete. Seit 2007 bekleidete der 49-Jährige die Position des Vorstandsvorsitzenden und ist seit 2010 innerhalb der JC-Decaux-Gruppe verantwortlich für das Management der Länder Deutschland und Türkei.
"Die Wall AG ist mein Lebenswerk", sagt Wall - und rührt zum Abschied die Werbetrommel: "Ich bin sehr stolz, dass das Unternehmen nicht nur wirtschaftlich hervorragend dasteht: In Deutschland sind wir die Nummer 1 im Städtegeschäft als größter Anbieter im Premiumsegment der Außenwerbung, dem CLP-Format." Zudem liege die Außenwerbung klar im Trend gegenüber anderen Medienkanälen und gewinnt immer weiter Marktanteile." Er selbst werde sich nach Ablauf seines Vertrages am 31. Dezember anderen Unternehmungen zuwenden.
Lob hat auch Aufsichtsratsvorsitzender
Jean-François Decaux, dessen Konzern seit 2009 mit 90,1 Prozent Mehrheitseigner der Wall AG ist, für den scheidenden Vorstandschef parat. Wall habe den Integrationsprozess nach der Übernahme erfolgreich und umsichtig geleitet. Mit der Bündelung der Aktivitäten in Deutschland in einer Unternehmenseinheit stärke man künftig die Strukturen in einem wichtigen Markt. Außerdem würde sich das technische Zentrum in Berlin zu einem "Kompetenzzentrum für spezifische Produktlinien" entwickeln, die auch für andere Länder hergestellt werden.
In der neuen Unternehmensstruktur, die ab 1. Januar 2016 greift, wird die Position des Vorstandsvorsitzenden entfallen, heißt es aus Berlin. Innerhalb der JC-Decaux-Gruppe ist dann
Daniel Hofer im Executive Board für Deutschland verantwortlich. Unter seiner Leitung wird das Out-of-Home-Geschäft hierzulande künftig von
Andreas Prasse (Marketing und Vertrieb),
Patrick Möller (Städtemarketing) und
Andreas Scholz (Finanzen) geführt.
kan