IOC-Präsident Thomas Bach freut sich über das eindeutige Votum der Mitglieder
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat auf seiner internationalen Klausurtagung in Monte Carlo weitreichende Reformen für die Organisation Olympischer Spiele beschlossen. Eine davon: Im kommenden Jahr will das IOC einen eigenen olympischen TV-Kanal starten.
Das digitale Angebot soll vor allem eine Plattform für jene Sportarten sein, die nicht eine vergleichbare Aufmerksamkeit wie Fußball, Leichtathletik, Schwimmen und Co haben und daher in der medialen Berichterstattung oft stiefmütterlich behandelt werden. Die genaue Ausgestaltung ist nocht nicht bekannt. Für das Projekt macht das IOC aber jedenfalls reichlich Geld locker: Die Kosten wurden laut dpa mit 490 Millionen Euro für die ersten sieben Jahre angesetzt.
Inwieweit sich das Angebot letztlich mit den Übertragungen der Medien-Partner verträgt, wird sich zeigen müssen. Der Olympia-Kanal war
in der Reformagenda des IOC als Punkt Nummer 19 zur Diskussion gestellt worden. Am Ende nahmen die 96 Delegierten in Monte Carlo jeden der insgesamt 40 Vorschläge an. Der Maßnahmenkatalog sieht auch länderübergreifende Spiele, ein moderneres und flexibleres Programm sowie deutliche Kostensenkungen für Ausrichterstädte vor. Ebenfalls wird angestrebt, dass Olympia-Sponsoren bei der Aktivierung ihrer Engagements enger mit den Nationalen Olympischen Kommitees zusammenarbeiten.
Statt wie ursprünglich vorgesehen zwei Tage dauerte die Abstimmung letztlich 9 Stunden. "Die Geschwindigkeit, in der die Olympische Agenda 2020 angenommen wurde, zeigt die große Zustimmung und Unterstützung der Mitglieder", freut sich der deutsche IOC-Präsident
Thomas Bach. Dabei seien einige der Änderungen für manche IOC-Mitglieder nicht leicht zu schlucken gewesen. "Es war eine sehr, sehr positive Überraschung."
ire