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BSkyB übernimmt Sky Deutschland und Sky Italia

Sky Deutschland geht an BSkyB (Bild: Sky)
Sky Deutschland geht an BSkyB (Bild: Sky)
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Der Deal wurde bereits erwartet, nun wird es konkret: BSkyB hat mitgeteilt, eine Vereinbarung mit 21st Century Fox zur Übernahme von Sky Deutschland und Sky Italia getroffen zu haben. Der Medienkonzern von Rupert Murdoch bekommt dafür rund 5 Milliarden Pfund (umgerechnet 6,2 Milliarden Euro) sowie den 21-prozentigen Anteil von BSkyB am National Geographic Channel International. Das dadurch entstehende multinationale Pay-TV-Konglomerat kommt auf 20 Milionen Kunden in Europa - 21st Century Fox hingegen verfügt über frisches Geld für die geplante Übernahme von Time Warner.

Den aggregierten Umsatz der neuen Gruppe beziffert BSkyB auf 11,2 Milliarden Pfund. Weiteres Wachstum verspricht sich die Sendergruppe aufgrund des weitgehend noch unerschlossenen europäischen Pay-TV-Marktes, BSkyB spricht in diesem Zusammenhang von 66 Millionen Haushalten, die noch kein Bezahlfernsehen nutzten. Zudem ermögliche ein Zusammenschluss "die gemeinsame Nutzung branchenführender Lösungen, bspw. bei Inhalten, Innovationen und Serviceangeboten. Davon werden alle drei Unternehmen sowie ihre Kunden profitieren", wie es in einer BSkyB-Mitteilung heißt.

"Mit dieser Transaktion schaffen wir einen führenden multinationalen Anbieter für Bezahlfernsehen mit dynamisch vergrößerter Wachstumsperspektive und unmittelbar wirksamen Skalenvorteilen. Die drei Sky-Unternehmen sind Marktführer auf ihren jeweiligen Heimatmärkten und werden gemeinsam noch weiter an Stärke gewinnen", sagt Jeremy Darroch, Chief Executive von BSkyB. "Mit der Schaffung einer neuen Sky werden wir mit vereinten Kräften und gebündelter Kompetenz unsere Kunden noch besser bedienen, schneller wachsen und unseren Unternehmensertrag steigern.

Die Transaktionen stehen noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die aufsichtsrechtlichen Behörden und durch die Aktionäre von BSkyB. 21st Century Fox ist mit 39 Prozent an BSkyB beteiligt, an Sky Deutschland hielt der Konzern 57,4 Prozent der Anteile. Sky Italia gehörte 21st Century Fox komplett. Den Minderheitsaktionären von Sky Deutschland machte BSkyB ein Übernahmeangebot von 6,75 Euro pro Aktie, was laut "Wall Street Journal" einem Aufschlag von 9 Prozent auf den Schlusskurs vom Donnerstag entsprach. Sky Deutschland kündigte an, das Angebot durch Vorstand und Aufsichtsrat zu prüfen und sich dabei von Finanz- und Rechtsberatern unterstützen zu lassen. "Nach Veröffentlichung und Prüfung des öffentlichen Angebots werden Vorstand und Aufsichtsrat eine Stellungnahme nach Deutschem Recht abgeben."

Je nach Anzahl der Aktionäre, die das Angebot annehmen, könnte 21st Century Fox also bis zu 7 Milliarden Pfund einstreichen. Das Geld wird der Medienriese gut gebrauchen können: Wie kürzlich bekannt wurde, will der Konzern den Wettbewerber Time Warner übernehmen - daraus entstünde der weltweit größte Medienkonzern mit einem Umsatz von knapp 50 Milliarden Dollar. Allerdings hat Time Warner das Übernahmeangebot, das bei etwa 80 Milliarden Dollar liegen soll, bislang abgelehnt.

Darüber verliert 21st Century Fox in seiner Mitteilung zu dem Deal allerdings kein Wort. "Wir haben immer daran geglaubt, dass eine Vereinigung der europäischen Skys großen Nutzen für das Geschäft und unsere Aktionäre bringen würde", sagt James Murdoch, Sohn von Rupert Murdoch, Co-Chief Operating Officer von 21st Century Fox und Aufsichtsratsvorsitzender von Sky Deutschland. Außerdem sei der Zusammenschluss gut für die Kunden, die von einem hohen Innovationstempo und der verbesserten Kundenerfahrung profitieren würden. ire



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