Kaspring warnt vor irreführenden Aussagen
Die Verunsicherung im Online-Werbemarkt ist hoch. Befeuert wurde sie vergangene Woche durch eine Studie von Ebuzzing, die unterstellt, dass auch nicht von den Nutzern gesehene Onlinevideo-Spots abgerechnet werden. Dem tritt Björn Kaspring, im Fachkreisvorsitz des Online-Vermarkterkreises (OVK) zuständig für Viewability, energisch entgegen: "Die Studie erweckt den Eindruck, dass Impressions abgerechnet werden, die von Ad Blockern unterdrückt wurden. Das ist nicht so. Geblockte Impressions werden weder gezählt, noch abgerechnet", sagt er.
Gerade im Bereich Video werde nur abgerechnet, was der User auch aktiv gestartet hat. "Die Aussagen von Ebuzzing sind teilweise irreführend. Das Unternehmen wirft Vermarktern und Agenturen Betrug vor", kritisiert er. "Das können wir so nicht stehen lassen, da es alle Marktpartner in Misskredit bringt. Proprietäre, unternehmensspezifische Auswertungen können nicht die Grundlage für grundsätzliche Marktaussagen oder unternehmensspezifische Produktargumentationen sein."
Ebuzzing hatte in einer entsprechenden Meldung auch sein eigenes Produkt "Ebuzzing Outstream Video Advertising" promotet und davon gesprochen, dass mehr als jeder zweite Online-Spot nicht gesehen werden.
Vergangene Woche hatte bereits der OVK-Vorsitzende Paul Mudter solchen Bedenken der Werbungtreibenden eine deutliche Absage erteilt. "Wenn ein Adblocker installiert ist, wird kein Werbemittel vom Adserver asugeliefert. Die Werbeunterdrückung ist damit in erster Linie ein Thema für die Mediaplanung, nicht für die Abrechnung", sagte er im Gespräch mit HORIZONT. Auch den Mediaagenturen und selbst der Kundenverband
OWM ist nach HORIZONT-Recherchen bislang nicht bekannt, dass geblockte Werbemittel im großen Stil auch abgerechnet werden.
pap
Mehr dazu in HORIZONT 24 vom 21. August 2014