Bertelsmann-CEO Rabe legt gute Zahlen vor
Trotz nicht ganz so euphorischen Zahlen bei der Cash-Cow RTL Group steigert Bertelsmann den Umsatz in den ersten neun Monaten auf den höchsten Wert seit sieben Jahren. Der Umsatz liegt bei 11,82 Milliarden Euro - 4,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Darin spiegeln sich der Zusammenschluss der Buchverlage Penguin und Random House wieder, die Übernahme des Finanzdienstleisters Gothia und des E-Commerce-Dienstleisters Netrada durch Arvato sowie der vollständige Erwerb des Musikrechteunternehmens BMG.
"Wir sind mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres sehr zufrieden. Insgesamt liegen wir über unseren Erwartungen", kommentiert Bertelsmann-CEO Thomas Rabe die Zahlen. Zum 1. November wird zudem die vollständige Übernahme des Zeitschriftenkonzerns Gruner + Jahr wirksam, an dem Bertelsmann bislang 75,1 Prozent gehalten hat. Hinzu kommt der Kauf des Buchverlags Santillana und des US-amerikanischen E-Learning-Unternehmens Relias Learning mit dem Bertelsmann in ein schon länger anvisiertes Geschäftsfeld einsteigt. E-Learning soll zur dritten Säule neben Medien und Dienstleistungen aufgebaut werden.
Veräußert wurden Geschäfte in rückläufigen Bereichen, wie der gebeutelten Drucksparte. Das US-Druckgeschäft
Brown Printing, die italienischen Druckereien von
Be Printers, in dem der Druck gebündelt ist, sowie die Clubgeschäfte in Spanien und Tschechien.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Operating Ebitda) lag mit 1,48 Milliarden Euro noch über dem Niveau des Vorjahres. Auch das Konzernergebnis ist gestiegen und belief sich zum 30. September 2014 auf rund 285 Millionen Euro. Es lag damit jedoch unter dem Vorjahreswert von 623 Millionen Euro. 2013 war von positiven Sondereffekten bei BMG und der
RTL Group geprägt.
Negativ wirkt sich in diesem Jahr zudem eine Wertberichtigung auf die TV-Aktivitäten von RTL in Ungarn aus. Dort hat das Parlament im Sommer eine Sondersteuer auf Werbung verabschiedet. Hinzu kamen Verluste aus dem Verkauf des italienischen Druckgeschäfts, des spanischen Clubgeschäfts und Kosten für die Integration von Penguin und Random House sowie den Rückbau der Direktkundengeschäfte in Deutschland.
pap