Der Streit um das "TV-Experiment des Jahres" geht weiter: In der vergangenen Nacht hat Sat 1
wieder einmal den Livestream seiner Show "Newtopia" abgeschaltet. Grund ist ein Meeting, das die Produktion gestern Abend mit den Kandidaten des Formats abhielt - und das Sat 1 wohl unbedingt nicht ins Netz übertragen wollte. Im Gegensatz zum letzten Vorfall kommunizieren die Produzenten das aber offen.
#Faketopia, die zweite: Vor zwei Wochen war es bei der Sendung zum großen Knall gekommen, als sich eine
inzwischen entlassene Mitarbeiterin der Produktionsfirma
Talpa nachts mit den sogenannten Pionieren traf - und dabei, offenbar betrunken, über die Mechanismen plauderte. "Newtopia" also doch nur ein weiteres Scripted-Reality-Format, obwohl Sender und Produzent seit jeher
Gegenteiliges beteuern? Die offizielle Krisenkommunikation jedenfalls ließ zu wünschen übrig.
Nun also der nächste Aufruhr in "Newtopia". Hintergrund ist offenbar ein Streit um die in den Regeln vorgesehenen Nominierungen, mit denen die Kandidaten offenbar nicht mehr einverstanden sind. Talpa entschloss sich deswegen, die Angelegenheit mit den Bewohnern direkt zu klären - unter Ausschluss der Öffentlichkeit, weshalb der Sender den Livestream über die Nacht aussetzte.
"Die Pioniere sahen sich nicht in der Lage, dieses Dilemma in ihrer Gemeinschaft selbständig zu lösen. Das hat uns veranlasst, ein Produktionsmeeting mit den Pionieren einzuberufen. Mitarbeiter der Produktion sind in die Scheune zu den Pionieren gekommen, um zu versuchen, bei der Lösung der festgefahrenen Situation zu helfen", heißt es
in einer offiziellen Mitteilung. Es sei möglich, dass wegen der Uneinigkeit "der ein oder andere Pionier 'Newtopia' verlassen" wird.
Man darf also gespannt sein, wie es mit dem vermeintlichen Heilsbringer für den Sat 1-Vorabend in Zukunft weitergeht. Die Quoten jedenfalls haben einige Luft nach oben: Gestern Abend erreichte "Newtopia" 1,33 Millionen Zuschauer im Gesamtpublikum, ein Marktanteil von 5,8 Prozent. In der Zielgruppe von 14 bis 49 Jahren schalteten nur 0,64 Millionen ein (9 Prozent Marktanteil).
fam