Neuer Erscheinungstag

"Wirtschaftswoche" kommt bald freitags statt montags / Copypreis steigt um 10 Prozent

Vor dem Wochenende: Chefredakteurin Miriam Meckel verlegt den EVT der "WiWo"
Verlagsgruppe Handelsblatt
Vor dem Wochenende: Chefredakteurin Miriam Meckel verlegt den EVT der "WiWo"
Freitag statt Montag: Auch die "Wirtschaftswoche" folgt dem aktuellen Trend und verlegt den Erstveröffentlichungstag vor. Chefredakteurin Miriam Meckel will den Übergang von der Arbeitswoche ins Wochenende besetzen und positioniert ihr Blatt dabei bewusst zeitlich noch vor "Spiegel" und "Focus" - eben jenen beiden Blättern, denen die "WiWo" 2006 vom Donnerstag auf Montag gefolgt war.
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Der Fahrplan für die Rückbesinnung sieht aktuell den 8. Mai vor, bis dahin erscheint das Wirtschaftsmagazin aus der Verlagsgruppe Handelsblatt noch montags. Schon ab Ausgabe 10/2015, die in gut einer Woche erscheint, steigt nach HORIZONT-Informationen außerdem der Copypreis um 10 Prozent von bisher 5 Euro auf dann 5,50 Euro. Der Verlag bestätigt diese "turnusmäßige Erhöhung, um die hochwertige Papierqualität und die besondere journalistische Qualität" des Titels mit seinen rund 100 Redakteuren "weiterhin gewährleisten zu können". Zuletzt wurde der Copypreis im März 2013 angehoben, damals von 4,80 Euro auf 5 Euro.

Für Abonnenten wird sich indes zumindest zeitlich weniger ändern. Sie erhielten das Heft bislang schon samstags und nun also nur einen Tag früher. Die E-Paper-Ausgabe soll bereits am Donnerstagabend zum Download bereitstehen. Die "WiWo" selbst sieht in dem Schritt auch eine Steigerung der Aktualität, denn künftig liege zwischen Redaktionsschluss und EVT kein Wochenende mehr, heißt es in einer Mitteilung.
Wochenende ist Lesezeit. Deshalb liefern wir unseren Leserinnen und Lesern die aktuellsten Informationen und Hintergründe künftig bereits am Freitag.
Miriam Meckel
Außerdem will man dem "veränderten Mediennutzungsverhalten" Rechnung tragen: Eine Befragung von Leserinnen und Lesern der "Wirtschaftswoche" habe ergeben, dass vor allem Samstag und Sonntag zur Lektüre des Magazins genutzt würden. Oder wie Meckel es fomuliert: "Wochenende ist Lesezeit. Deshalb liefern wir unseren Leserinnen und Lesern die aktuellsten Informationen und Hintergründe künftig bereits am Freitag." Außerdem hofft Meckel mit der Verlegung des EVT auch auf die Erschließung neuer Zielgruppen.
Im gleichen Atemzug soll eine größere Vielfalt an journalistischen Formaten (etwa Reportagen und Porträts) das Lesevergnügen erhöhen. Im 4. Quartal 2014 verkaufte die "Wirtschaftswoche" 158.289 Exemplare und damit 2,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die "WiWo" orientiert sich also erneut an "Spiegel" und "Focus". Die beiden Nachrichtenmagazine erscheinen seit Anfang 2015 am Samstag und konnten damit bislang am Kiosk punkten. 2006 hatte die "Wirtschaftswoche" unter dem damaligen Chefredakteur Stefan Baron ihren Erscheinungstag von Donnerstag auf Montag verlegt - mit Verweis auf "Spiegel" und "Focus": "In den Zeiten der Globalisierung, in denen wirtschaftliche Themen immer wichtiger werden, braucht dieses Land an dem Tag, an dem die großen aktuellen Magazine erscheinen, auch ein großes Wirtschaftsmagazin", so Baron damals zu HORIZONT. fam
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