Neue Studien

Zahlungsbereitschaft für Paid Content steigt

Die Zahlungsbereitschaft für Paid Content steigt kontinuierlich
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Die Zahlungsbereitschaft für Paid Content steigt kontinuierlich
Die gute Nachricht vorweg: Paid Content ist auf dem Vormarsch. Gerade junge Nutzer sind bereit, für digitale Services und Inhalte Geld auszugeben. Die schlechte Nachricht für Medienhäuser: News gehören nicht zu den gefragtesten Inhalten. Am ehesten geben Nutzer im Netz Geld für Musik, Spiele und Filme beziehungsweise Serien aus. Das geht aus zwei aktuellen Studien hervor.
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Laut der Studie "Paid Content in Deutschland" des DCI Instituts in Zusammenarbeit mit der Hochschule Fresenius in Hamburg haben bereits 12,8 Prozent aller Onliner im Internet Geld für digitale Services und Inhalte ausgegeben. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung haben demnach rund 6,5 Millionen Online-Nutzer bereits Paid-Content-Angebote genutzt.

Besonders ausgeprägt ist die Zahlungsbereitschaft bei jungen Nutzern: Bei den 18- bis 24-Jährigen haben bereits 16,3 Prozent Paid-Content-Angebote genutzt, bei den 25- bis 34-Jährigen liegt der Anteil bei 17,6 Prozent. Mit zunehmenden Alter sinkt dieser Anteil deutlich. Bei den über 65-Jährigen haben erst 7,2 Prozent der Nutzer Geld für digitale Inhalte ausgegeben.

Eine Erklärung für diese Verteilung bietet der Blick auf die meistgenutzten digitalen Inhalte: So geben Nutzer im Web vor allem für Musik und Games Geld aus: 54,6 Prozent der Befragten haben bereits Songs oder Alben kostenpflichtig heruntergeladen, 47,7 Prozent haben für Spiele bezahlt. Für Filme und Serien bezahlen immerhin 39,1 Prozent der Nutzer, für E-Books 27,8 Prozent. Digitale Fachinformationen lassen sich 12,3 Prozent etwas kosten, für News sind nur 9,6 Prozent der Onliner bereit, Geld zu bezahlen.

Die meistgenutzten Plattformen für die Nutzung von Paid Content sind dabei die Angebote der Branchenriesen Amazon, Google (Google Play) und Apple (iTunes Store). Direkt auf den Websites der Anbieter hat erst ein Viertel der Nutzer kostenpflichtige Inhalte genutzt.

Interessant gerade für Verlage: Mit 92 Prozent sind Einzelkäufe die meistgenutzte Kaufoption. Abo-Modelle nutzen lediglich 31 Prozent der Nutzer. Diese werden immer zusätzlich genutzt. Da heißt: Wer keine Einzelkauferfahrung hat, schließt auch kein Abo ab. Die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft liegt bei Beträgen von bis 10 Euro.

Zahlungsbereitschaft erreicht neuen Höchstwert

Ein noch positiveres Bild zeichnet  der aktuelle W3B Report von Fittkau & Maaß Consulting. Laut der jüngsten Befragung der Beratungsgesellschaft liegt die Zahlungsbereitschaft der deutschen Internet-Nutzer für kostenpflichtige Online-Inhalte mittlerweile bei 74 Prozent - ein neuer Höchstwert. Auch der Anteil derjenigen, die tatsächlich schon einmal Paid-Content-Angebote genutzt haben, ist mit 54,2 Prozent weiter gestiegen. Damit gibt es erstmals mehr Nutzer, die Bezahlinhalte nutzen als Nicht-Zahler. Nach den Zahlen von Fittkau & Maaß werden vor allem für E-Books, Musik und Filme bezahlt.
Drei Viertel aller Online-Nutzer sind bereit, für Inhalte zu bezahlen
Fittkau & Maaß
Drei Viertel aller Online-Nutzer sind bereit, für Inhalte zu bezahlen
Dabei ist in allen Bereichen noch viel Luft nach oben: Die Lücke zwischen Kaufinteresse und tatsächlichen Käufen ist teilweise noch immens. So interessiert sich ein Drittel der Nutzer für den Download von Filmen, aber nur knapp 8 Prozent haben tatsächlich schon Videos im Netz kostenpflichtig heruntergeladen. "In nur wenigen der von W3B abgefragten Content-Bereichen werden heute die Interessenpotentiale seitens der Internet-Nutzer bereits annähernd ausgeschöpft," so Susanne Fittkau von Fittkau & Maaß Consulting. "Paid Content-Zahlungsbereitschaft und -Nutzung sind heute so hoch wie nie."
Die Potenziale für Paid Content sind noch bei weitem nicht ausgeschöpft
Fittkau & Maaß
Die Potenziale für Paid Content sind noch bei weitem nicht ausgeschöpft


Der W3B Report "Paid Content" kann auf der Website von Fittkau & Maaß bestellt werden. Die Studie "Paid Content in Deutschland" des DCI Instituts und der Hochschule Fresenius kann auf der Website von DCI kostenlos angefordert werden. dh
Für die Studie wurden rund 2600 Onliner befragt
DCI Institut
Für die Studie wurden rund 2600 Onliner befragt

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