Stein des Anstoßes war
wie berichtet ein Beitrag von
Jürgen Fritz, der zunächst auf
Tichys Einblick veröffentlicht und inzwischen wieder entfernt wurde. In diesem wurden "grün-linke Gutmenschen" als "geistig-psychisch krank" bezeichnet. Tichy, der Ende 2015 gemeinsam mit der aktuellen Xing-Chefredakteurin und früheren "FTD"-Journalistin
Jennifer Lachman bei dem Business Netzwerk anheuerte, hatte sich zwischenzeitlich
für den Beitrag entschuldigt und ihn von seiner Plattform entfernt. Dennoch braute sich am Wochenende über Xing ein veritabler Shitstorm zusammen, der mit der Herausgeberschaft Tichys begründet wurde.
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Kontroverse um Tichys Einblick
Warum Xing mit einem Boykott-Aufruf zu kämpfen hat
Vor wenigen Tagen hat Xing die größte Kampagne seiner Unternehmensgeschichte gestartet. Doch anstelle von neuen Mitgliedern droht der Plattform nun eine Art Nutzer-Boykott. Grund ist ein umstrittener Beitrag, der auf dem Blog von Roland Tichy erschienen ist.
Jetzt zieht der frühere Chefredakteur der "Wirtschaftswoche" die Reißleine. In einem Beitrag auf seinem
Blog äußert sich Tichy zu den Gründen für seinen Rückzug bei Xing. So habe er - obwohl er sich für den Beitrag entschuldigt habe - Morddrohungen erhalten. Zudem wolle er Xing aus der Schusslinie nehmen. Die "Kampagne gegen Xing" könne er nicht akzeptieren und gutheißen. "Klartext, die Firma Xing und seine Mitarbeiter sind mir ans Herz gewachsen. Ihnen zuliebe trete ich mit sofortiger Wirkung vom Posten des Herausgebers zurück", so Tichy, der sich künftig auf Tichys Einblick konzentrieren will.
Der Schaden bei Xing hält sich bislang offenbar in Grenzen. "Die Anzahl der Kündigungen liegt auch aktuell im normalen Bereich", sagt ein Sprecher gegenüber HORIZONT Online. Von Tichy verabschiedet sich das Unternehmen mit warmen Worten. Xing habe seiner journalistischen Kompetenz und seinem Verständnis für Publishing im Internet "viel zu verdanken", heißt es in einer Stellungnahme. "Wir nehmen Roland Tichys Entscheidung mit Respekt zur Kenntnis und bedanken uns herzlich bei ihm für alles, was er für uns getan hat. Wir wünschen ihm privat wie beruflich alles erdenklich Gute", endet das Statement.
mas