Das "Facebook Journalism Project" erinnert damit an die Digital News Initiative (DNI) von Google, in der der Internet-Konzern mit Medienunternehmen zusammenarbeitet. Facebook hatte bereits Mitte Dezember ein härteres Vorgehen gegen erfundene Nachrichten angekündigt. Unter anderem wird es einfacher, die sogenannten Fake News zu melden. Außerdem will das Netzwerk mit externen Fakten-Check-Spezialisten zusammenarbeiten, um die Einnahmenquellen der Autoren gefälschter Nachrichten austrocknen.
Nun geht das Unternehmen noch einen Schritt weiter. Ziel sei es, das Verständnis für Nachrichten bei allen Nutzern fördern. "Wir werden an neuen Wegen arbeiten, um Menschen Informationen zu geben, damit sie kluge Entscheidungen zu den Nachrichten, die sie lesen, treffen können", schreibt Produktchef Fidji Simo in einem
Blog-Eintrag.
Bei dem Projekt geht es auch ganz konkret um die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Das Versprechen: Medienhäuser sollen über Facebook unter anderem Abonnenten gewinnen und zusätzliche Erlösquellen erschließen können. Als Beispiel werden neue Werbemöglichkeiten in Videos genannt. Facebook habe bereits erste Projekte gestartet, heißt es. Hier kommt Axel Springers "Bild" ins Spiel. Laut Simo ist noch für diesen Monat ein Testlauf mit dem deutschen Boulevardtitel geplant. Dabei sollen besonders emsige Leser von Bild.de offenbar mit kostenlosen Probezugängen für das ansonsten kostenpflichtige Bild-Plus-Angebot geködert werden. Stattfinden soll das ganze offenbar in den fürs mobile Web optimierten, schnell ladenden Instant Articles.
Das Facebook Journalism Project sieht auch die gemeinsame Entwicklung neuer Darstellungsformen vor. Geplant sind neue Storytelling-Formate, die vor allem mit Live-Video und 360-Grad-Perspektive arbeiten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Förderung lokaler Nachrichten.
Nicht zuletzt will Facebook sogenannte Hackathons veranstalten, auf denen Programmierer von Facebook und den Medien gemeinsam Lösungen entwickeln.
mas/dpa