Katharina Borchert im Video-Interview
2013 führte Spiegel Online unter Katharina Borchert
eine Inititive an, bei der die Betreiber namhafter Medienwebsites erstmals gezielt den Versuch starteten, mit den Adblocker-Nutzern zu kommunizieren. Außer SpOn gehörten auch die "Süddeutsche Zeitung", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", Golem.de, RP Online und Zeit Online zu der Anti-Adblocker-Phalanx. Dies löste damals eine
Debatte über Adblocker-Nutzung aus, die bis heute nicht verstummt ist - und teilweise sogar vor Gericht ausgefochten wird.
Heute arbeitet Borchert für ein Unternehmen, das selbst als Anbieter eines Adblockers gesehen wird: Die neueste Version des Firefox-Browsers arbeitet mit einer Tracking-Protection, die eigentlich verhindern soll, dass Werbedienstleister Nutzer verfolgen und Profile über sie anlegen. Das Update
hat also de facto einen Adblocker vorinstalliert, da es Werbung abgesehen von 1st Party Ads ausblendet. Denelle Dixon Thayer, Chief Legal and Business Officer bei Mozilla,
verteidigte das Update gegenüber HORIZONT Online damit, auf diese Weise "den Nutzern die Kontrolle über die Spuren zu geben, die sie im Internet hinterlassen".
Inzwischen tummeln sich immer mehr Anbieter im Bereich Tracking-Protection: Auf der CES in Las Vegas
wurde der eBlocker vorgestellt, ein stationäres Gerät, das sich Third-Party-Diensten in den Weg stellt. Und soeben
stellte der ehemalige Mozilla-Chef Brendan Eich einen eigenen Browser vor, der
das Sammeln von Nutzungsdaten – und damit die meiste Werbung – per Voreinstellung blockiert. ire