Messaging-App

TV-Sender testen WhatsApp als Newskanal

Das Schweizer Fernsehen testet den Messenger am kommenden Sonntag als News-Kanal
Foto: SRF
Das Schweizer Fernsehen testet den Messenger am kommenden Sonntag als News-Kanal
Mehrere Medienhäuser testen den beliebten Messenger WhatsApp als Distributionskanal für Nachrichten. Nach der BBC und Channel 4 experimentiert auch das Schweizer Fernsehen SRF bei der Volksabstimmung am kommenden Wochenende mit der App als News-Kanal.
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Um vom Schweizer Rundfunk über die Abstimmungen auf dem Laufenden gehalten zu werden, müssen Nutzer die Nummer von SRF News in ihren Kontakten speichern und dem Sender per WhatsApp eine erste Nachricht mit ihrem Namen und dem Text "Start SRF News" schicken. Danach werden sie vom SRF  über die App automatisch über die Ergebnisse der Volksabstimmungen am kommenden Sonntag auf dem Laufenden gehalten. Wer keine Nachrichten mehr auf sein Handy bekommen möchte, kann die Belieferung mit der Nachricht "Stop SRF News" wieder stoppen.

Im Sommer hatte bereits die BBC per WhatsApp über die Ergebnisse der Parlamentswahlen in Indien informiert, vergangene Woche verschickte der britische Nachrichtensender Channel 4 über die App News zum Unabhängigkeitsreferendum in Schottland. Netzwertig.com weist darauf hin, dass WhatsApp damit im Grunde zu einer Art RSS-Reader umfunktioniert wird.

Für Medienhäuser könnte die App damit zu einem wertvollen zusätzlichen News-Kanal werden - WhatsApp hat aktuell rund 600 Millionen aktive Anwender und wächst nach wie vor. Seit der Übernahme durch Facebook steht der Dienst allerdings wegen seiner Geschäftsbedingungen und dem Umgang mit Nutzerdaten verstärkt in der Kritik. So treten User die Rechte an den Bildern, die per WhatsApp verschickt werden, automatisch und oftmals unwissentlich an den Anbieter ab.

Ob sich die App als Nachrichtenkanal etablieren kann, muss sich allerdings erst noch zeigen - schließlich werden Messenger wie WhatsApp in erster Linie zur individuellen Kommunikation genutzt. Das Schweizer Fernsehen SRF ist sich der Problematik offensichtlich bewusst: In seiner Anleitung zur Nutzung des News-Feed versichert der Sender: "Keine Angst, wir übertreiben nicht".



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