Whatsapp-Chef Jan Koum - hier bei der DLD-Konferenz 2014 - rückt in den Facebook-Vorstand
Jetzt ist es offiziell: Facebook ist nun rechtmäßiger Besitzer des Kurzmitteilungsdienstes Whatsapp mit seinen mehr als 600 Millionen Nutzern. Das weltgrößte Online-Netzwerk gab am Montag den Abschluss der Mega-Übernahme bekannt. Für den Messenger-Dienst und seine Chefs lohnt sich der Verkauf noch mehr als bei der Ankündigung im Februar vermutet: Zum aktuellen Aktienpreis ist der Deal rund 21,8 Milliarden US-Dollar (17,4 Milliarden Euro) wert.
Zu Beginn des Jahres war noch
von bis zu 19 Milliarden Dollar die Rede - doch seitdem ist der Kurs der
Facebook-Aktie gestiegen. Daher sind die 223,7 Millionen
Facebook-Aktien, die an Besitzer und Mitarbeiter von Whatsapp gehen, mehr wert. In bar fließen an die früheren Whatsapp-Eigentümer insgesamt 4,6 Milliarden Dollar.
Facebook hatte in der Vergangenheit wiederholt zugesichert, Whatsapp werde weiterhin unabhängig arbeiten. Außerdem sollten die Daten der beiden Dienste nicht miteinander vermischt werden.
Der Mitgründer und Chef von Whatsapp,
Jan Koum, rückt in den Facebook-Vorstand und bezieht dort künftig das gleiche Gehalt wie Facebook-Gründer
Mark Zuckerberg - nämlich exakt einen US-Dollar im Jahr. Verarmen dürfte Koum aber nicht, denn zusätzlich erhält er
Facebook-Aktien im aktuellen Wert von knapp zwei Milliarden Dollar.
Für 19 Milliarden US-Dollar
Facebook schluckt WhatsApp
In den vergangenen Monaten hieß es des Öfteren, Facebook verliere bei Jugendlichen an Boden, da diese verstärkt den Messenger Whatsapp nutzen. Doch da haben die Kids die Rechnung wohl ohne Facebook gemacht. Das weltgrößte soziale Netzwerk hat die Übernahme von Whatsapp bekannt gegeben - und zahlt für die App sagenhafte 19 Milliarden US-Dollar. ...
Ende vergangener Woche hatte die EU-Kommission Facebook grünes Licht für den Kauf gegeben. Die Übernahme entspreche den EU-Regeln, weil Facebook Messenger und
Whatsapp keine engen Konkurrenten seien, teilten die obersten Wettbewerbshüter Europas am Freitag in Brüssel mit. "Verbraucher werden nach wie vor eine große Auswahl an anderen Kommunikationsdiensten haben", begründete EU-Wettbewerbskommissar
Joaquín Almunia die Entscheidung in Brüssel. Von den US-Aufsehern hatte Facebook die Genehmigung für den Kauf schon im April bekommen, die Behörde mahnte aber die strikte Einhaltung der Datenschutz-Versprechen an.
fam/dpa