Mauerfall bei Twitter

"Bild" berichtet in 140 Zeichen über deutsche Geschichte

Der Twitter-Feed des Geschichts-Accounts "@Mauerfall89" (Screenshot: Twitter)
Der Twitter-Feed des Geschichts-Accounts "@Mauerfall89" (Screenshot: Twitter)
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Was wäre wohl bei Facebook, Twitter und Co los gewesen, hätte es vor 25 Jahren schon Internet, Smartphones und soziale Netzwerke gegeben? Am 9. November 1989 fiel in Berlin die Mauer - zum Jubiläum berichten das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, die Stasi-Unterlagen-Behörde und "Bild" ab heute mit einem "Re-Live-Ticker" in Echtzeit von den Ereignissen. Der Account heißt entsprechend: @Mauerfall89.

Zum Auftakt des gemeinschaftlichen Geschichtsprojekt "Heute vor 25 Jahren" haben die Initiatoren ein historisches Datum gewählt: Am 19. August 1989 gelang 600 DDR-Bürgern über den ungarischen Grenzort Sopron die Flucht nach Österreich - ein Meilenstein auf dem Weg zum Mauerfall im November und für "Bild" Grund genug, die Twitter-Aktion ab heute an den Start zu bringen. Wo immer möglich, sollen die Ereignisse quasi in Echtzeit rekapituliert werden.

"Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann ist dabei besonders wichtig, auch die junge Zielgruppe zu erreichen: "Das Projekt @Mauerfall89 bereitet zeithistorische Dokumente so auf, wie viele, vor allem junge Menschen heute Nachrichten konsumieren: schnell und kurz. Diese besondere Initiative schickt die Menschen auf eine Social-Media-Zeitreise, bei der sie die historischen Momente vor 25 Jahren auf einzigartige Weise erleben können". Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, ergänzt: "Mir ist es ein besonderes Anliegen, gerade junge Leute für die Friedliche Revolution von 1989 zu interessieren und ihnen begreiflich zu machen, was die SED-Diktatur war und vor allem, wie sie überwunden wurde."

Eine Herausforderung für die Projektpartner besteht darin, die historischen Ereignisse auf je 140 Zeichen zu reduzieren. Bis zum 9. November soll es mehrere Hundert Tweets geben, ergänzt durch Fotos, kurze Videos und Audio-Dateien. Als Grundlage dienen unter anderem Lageberichte und Observationen der Stasi, Depeschen des Auswärtigen Amts, Protokolle des DDR-Politbüros, Einschätzungen des Bundesnachrichtendiensts sowie das umfangreiche Foto- und Wortarchiv von Axel Springer. fam




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