Massives Sparprogramm

WDR baut 500 Planstellen ab

Bei seinem Amtsantritt im Juli 2013 hatte Tom Buhrow noch gut Lachen (Foto: WDR)
Bei seinem Amtsantritt im Juli 2013 hatte Tom Buhrow noch gut Lachen (Foto: WDR)
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Bereits 100 Tage nach seinem Amtsantritt kündigte Tom Buhrow ein massives Sparprogramm für den WDR an. "Der ganze WDR kommt auf den Prüfstand", betonte der Intendant im vergangenen Oktober. Am Freitag hat Buhrow die Mitarbeiter nun über die Sparpläne informiert: Demnach fallen bis 2020 insgesamt 500 Planstellen weg. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben.

Von einem "gigantischen strukturellen Abgrund" hatte Buhrow im Oktober mit entwaffnender Offenheit gesprochen. Nun steht fest, wie groß die Finanzlücke beim WDR in den kommenden Jahren wirklich ist: Ab 2016 fehlen dem WDR durch steigende Kosten und den ab 2015 sinkenden Rundfunkbeitrag pro Jahr 100 Millionen Euro. Die größte ARD-Anstalt kommt daher auch um personelle Einschnitte nicht mehr herum. "Der Stellenabbau ist eine schmerzhafte, aber zwingende Entscheidung", betont Buhrow. "Nur so bleiben wir aus eigener Kraft handlungsfähig und können den WDR steuern. Deshalb handeln wir jetzt. Um den Personalabbau zu beschleunigen, haben wir schon mit den Gewerkschaften Modelle für Altersteilzeit und Vorruhestand verabredet."

Bis 2020 sollen 500 Stellen abgebaut werden, vor allem, indem frei werdende Stellen nicht nachbesetzt werden. Der Großteil der Arbeitsplätze soll in der Verwaltung und in der Produktion wegfallen. Außerdem werden Kosten gesenkt und Aufgaben reduziert. Bereits im vergangenen Jahr hatte der WDR den Abbau von 50 Planstellen bis Ende 2014 angekündigt.

Das Programm soll nach Möglichkeit von den Sparplänen verschont werden: "Für die Menschen ist unser Programm das Wichtigste. Deshalb streichen wir dort so wenig wie möglich. Aber wir werden nicht mehr alles tun können, was wir heute tun", so Buhrow.

Rundfunk- und Verwaltungsrat des WDR geben dem Intendanten Rückendeckung: "Der WDR muss diesen schwierigen Weg gehen, um sich fit für die Zukunft zu machen. Ich unterstütze Tom Buhrow und die gesamte Geschäftsleitung in dieser Sache ausdrücklich", betont Ruth Hieronymi, Vorsitzende des Rundfunkrats. dh




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