Erst als Mitglied der Verwertungsgesellschaft VG Media Google verklagen, dann selbst bei einem Suchmaschinbetreiber einsteigen - nach Ansicht von Mathias Müller von Blumencron passt das nicht so recht zusammen. "Bekommen Verlage dann auch Snippet-Geld von Springer?", fragte der Online-Chef der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" am vergangenen Donnerstag spitz per Twitter.
Am Wochenende antwortete Springers Cheflobbyist
Christoph Keese - ebenfalls per Twitter: Qwant werde das Leistungsschutzrecht natürlich beachten. Von Blumencron hakte nach - immerhin haben die Snippets bei Qwant fast die gleiche Länge wie bei Google, das Axel Springer mit dem LSR zur Kasse bitten will. Im Umkehrschluss müssten dann ja auch die Google-Snippets LSR-konform sein. "Entweder Google verklagen - dann aber auch Qwant. Oder Qwt in Ruhe lassen - dann aber auch Google", machte von Blumencron seinen Standpunkt deutlich. Das wiederum will Keese aber natürlich nicht:
Die
VG Media, an der unter anderem Axel Springer, Hubert Burda Media und die Funke Mediengruppe
beteiligt sind, hatte in der vergangenen Woche
Klage gegen Google, Microsoft, Yahoo und andere Portalbetreiber eingereicht. Die Verlage wollen damit die Zahlung einer "angemessenen Vergütung" für die Verwendung von Textausschnitten durch Suchmaschinen und Aggregatoren im Internet durchsetzen. Marktführer Google will für Textausschnitte dagegen grundsätzlich nichts bezahlen.
Axel Springer ist einer der heftigsten Verfechter des Leistungsschutzrechts und gehörte zu den ersten Verlagen, die sich an der VG Media beteiligt haben. Der Verlag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ist der Verwertungsgesellschaft dagegen nicht beigetreten.
dh