Die Medien-Union hält aktuell bereits 7,9 Prozent an der
Dr. Haas Mediengruppe, die sich nach wie vor mehrheitlich im Besitz der Gründer-Familien befindet. Nun will der Ludwigshafener Konzern zunächst die Anteile der
BWK Medien-Beteiligungsgesellschaft übernehmen, die mit 21 Prozent zweitgrößte Minderheitsgesellschafterin ist. Die Anteile anderer Gesellschafter sollen folgen. Damit würde Medien-Union-Herausgeber
Dieter Schaub zum Mehrheitsgesellschafter des einstigen Erzrivalen aus Mannheim aufsteigen.
Sicher ist der Machtwechsel aber noch nicht. "Ob der intendierte Verkauf auch rechtswirksam zustande kommen kann, hängt zum einen von dem Ergebnis der zunächst vorzunehmenden Prüfung des Zusammenschlussvorhabens durch das Kartellamt ab, zum anderen davon, ob die Mitgesellschafter ihr satzungsmäßiges Vorkaufsrecht ausüben", erklärten die Familiengesellschafter
im "Mannheimer Morgen". Die Dr. Haas Mediengruppe stellt darüber hinaus klar, dass sie sich derzeit nicht der Anmeldung beim Bundeskartellamt angeschlossen hat.
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Die Chronologie der Print-Krise
Die Hiobsbotschaften mehren sich: Das "Darmstädter Echo" streicht mehr als jede zweite Stelle, einstige Vorzeigeverlage wie Gruner + Jahr oder die "Frankurter Allgemeine Zeitung" haben massive Sparprogramme angekündigt und setzen hunderte Mitarbeiter auf die Straße. Die Münchner "Abendzeitung" und die "Frankfurter Rundschau" konnten nur durch Insolvenzverfahren und drastische Einschnitte gerettet werden, Axel Springer trennt sich von großen Teilen seines Printgeschäfts. HORIZONT zeichnet die Chronologie der sich verschärfenden Printkrise nach.
Wie viele andere Regionalzeitungen hat auch der "Mannheimer Morgen" seit geraumer Zeit mit Auflagenrückgängen zu kämpfen. Im 4. Quartal 2014 setzte der Titel laut IVW noch 73.391 Exemplare ab, ein leichtes Minus von knapp einem Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Vor fünf Jahren betrug die verkaufte Auflage noch 85.041 Exemplare.
fam