"Der Vorwurf des Meinungskartells ist kompletter Blödsinn", entgegnet Konken in einer offiziellen Mitteilung. Von der ungeklärten Finanzierung seines Eigenheims über Urlaube bei Freunden aus der Wirtschaft, bis hin zur möglichen Vorteilsannahme sei es seinerzeit insbesondere die ganze "Palette der Ungereimtheiten" gewesen, die Wulff zum Verhängnis wurde. Die Medien hätten dabei einzig ihre Wächterfunktion in der Demokratie wahrgenommen. "Wer daraus im Nachhinein ein Meinungskartell konstruiert, hat die Wirklichkeit aus dem Blick verloren", so Konken.
Wulff selbst gibt im "Spiegel"-Interview zu Protokoll, dass er den Medienschaffenden zu unbequem geworden sei und als junger Aufsteiger im höchsten Staatsamt - dazu noch mit attraktiver Frau an seiner Seite - "provozierte" (siehe Tweet unten). In seinem Fall habe eine "Verrohung des Diskurses, die ganze Häme, mit Diffamierung und Denunziation" zu einer "Unverhältnismäßigkeit" geführt, die sich in "Deutschland nie wiederholen" dürfe. Auch deshalb sollten die Regularien des Deutschen Presserats überarbeitet werden, so der Ex-Bundespräsident.
Die Medien hätten sich bereits während der Wulff-Affäre "selbstkritisch" mit "gelegentlich festzustellenden Übertreibungen auseinandergesetzt". Das sei als Korrektiv ausreichend, antwortet der DJV in seinem Statement. Der Pressekodex in seiner bestehenden Form habe sich in der Causa Wulff bewährt.
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