Für den Kindersender markiert schon der 1. Januar 2014 einen Wendepunkt, im Super RTL-Jargon "Independence Day" genannt - dann endet nämlich der Zuliefervertrag mit Walt Disney. Als Ersatz haben die Kölner
langfristige Kooperationen mit
Warner Brothers und
Dreamworks beschlossen. Damit habe man den Großteil der frei werdenden Sendefläche bereits ersetzt, sagt Geschäftsführer
Claude Schmit: "Da wir zusätzlichen Investitionsspielraum haben, können wir unsere Vorstellungen von modernem Kinderfernsehen noch konsequenter als bislang umsetzen." Auch optisch wurde der Sender nach
einem umfassenden Relaunch im Oktober bereits für die neue Marktsituation fit gemacht.
"Woozle Goozle" ist eine Super-RTL-Eigenproduktion
Zu den neuen Investitionen gehört auch die Produktion von weiteren Wissenssendungen im Stile von "Vollgas zurück" und "Woozle Goozle", die bereits seit einigen Wochen laufen und mit deren Marktanteilen der Sender zufrieden ist. Außerdem hat
Super RTL für 2014 zahlreiche neue Serien im Programm, darunter Klassiker wie "Tom & Jerry" und "Scooby-Doo" (beide Warner). In der Prime-Time setzt Super RTL wie der neue Konkurrent Disney ebenfalls am Wochenende auf Animationsfilme und unter der Woche auf frauenaffine Serien (etwa "Once upon a time" und "The Secret Circle"). Der große Hoffnungsträger "Scandal" war zuletzt allerdings gnadenlos gefloppt.
Super RTL hält bei den 3- bis 13-Jährigen momentan einen Marktanteil von 23,5 Prozent. Dahinter folgen der öffentlich-rechtliche
Kinderkanal (20,2 Prozent) und
Nickelodeon (11,6 Prozent). Natürlich werde man im kommenden Jahr Marktanteile an Disney verlieren, so Schmid. Vor allem aus Vermarktungsgesichtpunkten geht er aber mit großem Optimismus in die neue Konkurrenzsituation. Super RTL wird von IP Deutschland vermarktet, der Disney Channel
vom neuen Vermarkter Disneymedia+. fam