Kids VA 2014

Zeitschriftennutzung bei Kindern geht zurück

"Micky Maus" ist nach wie vor die beliebteste Kinderzeitschrift
"Micky Maus" ist nach wie vor die beliebteste Kinderzeitschrift
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Die gute Nachricht aus Verlagssicht zuerst: Die große Mehrheit der Kinder und Jugendlichen greift nach wie vor regelmäßig zu Zeitschriften und Büchern. Die schlechte Nachricht: Die Nutzung von Printprodukten ist auch bei den Lesern von morgen rückläufig. Auf der anderen Seite surfen immer mehr Kinder regelmäßig im Internet - zunehmend auch per Smartphone. Das geht aus der aktuellen Kids Verbraucher Analyse von Egmont Ehapa hervor.

Immerhin 77 Prozent der 6- bis 13-jährigen Kinder und Jugendlichen greifen mindestens einmal pro Woche zu einem Buch, 74 Prozent lesen regelmäßig Zeitschriften. Die Vergleichswerte aus dem Vorjahr: 2013 lasen noch 81 Prozent des Nachwuchses regelmäßig Bücher, 82 Prozent Zeitschriften.

Die zehn größten Kindertitel (Anklicken zum Vergrößern)
Die zehn größten Kindertitel (Anklicken zum Vergrößern)
Am höchsten im Kurs steht nach wie vor das "Micky Maus Magazin", das auf eine Gesamtreichweite von 623.000 Kindern kommt (Vorjahr: 658.000). Auch auf den Plätzen 2 und 3 folgen Disney-Titel von Egmont Ehapa: "Disney Lustiges Taschenbuch" hat eine Reichweite von 517.000 Kindern (2013: 598.000), das "Donald Duck Sonderheft" kann trotz einem heftigen Reichweitenverlust von 136.000 Lesern mit einer Reichweite von 397.000 Lesern Platz 3 behaupten. "Geolino" aus dem Hause Gruner + Jahr ist mit einem Plus von 69.000 auf 389.000 Leser der große Gewinner der Kids VA 2014 und schiebt sich auf Platz 4. Das Mädchenmagazin "Wendy" verliert 87.000 Leser und belegt mit einer Reichweite von 386.000 Lesern Platz 5. Bei den Mädchen ist "Wendy" aber nach wie vor das beliebteste Magazin.

Viele ältere Kids sind bereits täglich online
Viele ältere Kids sind bereits täglich online
Wenig überrraschend: Auch bei den 6- bis 13-Jährigen spielen digitale Medien eine immer größere Rolle: 82 Prozent der Kids verfügen über Erfahrung mit Computer oder Tablet, wobei die meisten (63 Prozent) die Geräte ihrer Eltern mitbenutzen dürfen. Immerhin ein Drittel (35 Prozent) verfügen bereits über eigene Geräte. Der Zugang zum Internet wird in der Regel noch von den Eltern reglementiert: 75 Prozent der jungen Nutzer sind online, ein Plus von 2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Altergruppen: Während bei den 6- bis 9-Jährigen erst 51 Prozent das Internet nutzen (dürfen), sind es bei den 10- bis 13-Jährigen bereits 97 Prozent. Mehr als Hälfte der Älteren sind täglich online. Besonders die Verbreitung von Smartphones in der jungen Zielgruppe nimmt zu: Bereist jedes vierte Kind verfügt über ein solches Gerät.

Ralf Bauer
, Leiter Markt- und Mediaforschung Egmont Ehapa Media und Studienleiter der KidsVA: "Die rasante Verbreitung von Smartphones macht auch vor den Kindern nicht halt. Doch die Sorge der Eltern vor den Gefahren des Internets verhindert insbesondere bei den Jüngeren eine deutliche Zunahme der Nutzer sowie eine rasche Verbreitung mobiler Geräte."

Für die Kids Verbraucher Analyse 2014 wurden 2057 Interviews mit Kindern und deren Eltern geführt. Die Studie steht damit repräsentativ für 7,23 Millionen deutschsprachige Kinder im Alter von 4 bis 13 Jahren. dh

Mehr zur Kids VA lesen Sie im "Report Junge Zielgruppen" in HORIZONT 33/2014 vom 14. August 2014. Abonnenten lesen die aktuelle Ausgabe inklusive Report kostenlos auf dem iPad oder - nach einmaliger Registrierung - als E-Paper. Nicht-Abonnenten können hier ein HORIZONT-Abo abschließen.
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