Die Flut von Hass-Kommentaren gegen Flüchtlinge und ihre Unterstützer in sozialen Netzwerken ruft weitere Politiker auf den Plan. Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag und Bundeskanzlerin Angela Merkel forderten Facebook dazu auf, konsequenter gegen Hass-Postings vorzugehen.
Katrin Göring-Eckardt: #NoHateSpeech
Katrin Göring-Eckardt griff zu einem ungewöhnlichen Mittel, um auf das Problem rassistischer Kommentare auf Facebook aufmerksam zu machen: Am Freitag verbeiteten die Grünen in Sozialen Medien ein Video, in dem die Politikerin Hass-Postings vorliest, die gegen sie selbst gerichtet sind. Darin werden der Politikerin unter anderem Schläge und sexuelle Gewalt angedroht. "Euer Dreck spornt mich an", richtet Göring-Eckardt klare Worte an die Absender der Drohungen.
Zugleich appelliert sie an Facebook, endlich gegen solche Hass-Postings vorzugehen: "Eine klare Botschaft an Facebook: Sorgt endlich dafür, dass solcher Hass, dass solcher Dreck nicht mehr auf den Seiten von Facebook steht. Sorgt endlich dafür, dass solche Posts gelöscht werden. Das ist Eure Aufgabe."
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich in die Debatte eingeschaltet und Facebook zum Handeln aufgefordert: "Wenn Menschen unter ihrem Namen in den sozialen Netzwerken Volksverhetzung betreiben, muss nicht nur der Staat agieren, sondern auch das Unternehmen Facebook sollte gegen diese Parolen vorgehen", sagte Merkel der "Rheinischen Post". Die teilweise enthemmte Kommunikation in den sozialen Netzwerken könne zu Fremdenhass beitragen.
Zuvor hatte bereits Bundesjustizminister Heiko Maas von Facebook konkrete Schritte gegen Hass-Postings gefordert. Am Montag soll ein Gespräch zwischen dem SPD-Politiker und Vertretern von Facebook stattfinden.
dh