Kai Gniffke, Chefredakteur ARD-aktuell, beim Deutschen Medienkongress 2017
Generell sei die aktuelle terroristische Bedrohung kein neues Thema für die ARD, erklärt Gniffke, der unter anderem auf den Terror in den 70er Jahren hinweist. Dennoch: "Wir müssen jedes Mal wieder genau gucken, dass wir unsere journalistischen Maßstäbe halten. Dass wir auf der einen Seite nichts verschweigen. Und dass wir auf der anderen Seite nicht zu einer Heroisierung des Terrors beitragen." Diese Gratwanderung gab es damals schon - und sie gibt es heute wieder.
Gniffke betont, dass es ihm nicht wichtig sei, in einem Breaking-News-Fall als erster Sender on Air zu gehen. "Es ist natürlich wichtig für einen Informationsanbieter, dass er die Zuschauer schnell informiert. Aber genauso wichtig ist, dass man zuverlässig, seriös und glaubwürdig ist - und nicht verwegen anfängt zu spekulieren." Schnelligkeit sei deshalb nicht die wichtigste Kategorie. "Unsere Zuschauer würden es uns sehr übel nehmen, wenn wir hyperventilieren", so Gniffke.
ron