Der Zeitung liegt das Programmkonzept für den Sender vor. "Der Jugendkanal von ARD und ZDF hat einen hohen journalistischen Anspruch, bedient aber auch das große Unterhaltungsbedürfnis der jungen Zielgruppe", heißt es in dem Papier. Als "Zielgruppen-Primetime definiert das "Modell-Schema" die Zeitschienen von 18 bis 20 Uhr und von 22 bis 24 Uhr. Ab 16 Uhr ist demnach eine interaktive Live-Show geplant, in der die zielgruppenrelevanten Themen des Tages behandelt werden sollen. Ab 18.45 Uhr werden dann die wichtigsten Nachrichten in Form von Bewegtbild, Fotos und Social-Media-Beiträgen präsentiert und eingeordnet.
Am
Vorabend sind außerdem "Factual-Entertainment"-Programme geplant, die "auf leichte, aber dennoch nicht oberflächliche Art die Lebenswelt der 14- bis 29-Jährigen" widerspiegeln sollen. Dem Erfolgsformat "Berlin - Tag & Nacht" von RTL 2 will man ab 19 Uhr dann "Wiederholungen leichter Fiktion", "Zeichentrick" und Doku-Soaps entgegensetzen, die statt Scripted Reality das "wahre Leben" zeigen.
In der
Hauptsendezeit von 20 Uhr bis 21.45 Uhr überlässt der Sender mit Wiederholungen den Privaten weitgehend das Feld. Danach will man den etablierten Sendern mit fiktionalen Serien Paroli bieten, um Viertel nach zehn soll eine "Late-Night-Info-Show" zu einem "der prägenden Formate des Kanals" werden. Der Rest der Sendezeit soll mit Wiederholungen gefüllt werden.
Am Wochenende sind laut "Berliner Zeitung" hauptsächlich Teenie-Serien vorgesehen, aber auch Übertragungen von Live-Konzerten sowie Themenabende nach dem Vorbild des Kulturkanals Arte.
In den kommenden Monaten müssen ARD und ZDF den Ministerpräsidenten der Länder nun glaubhaft darlegen, wie das Modell-Schema mit dem geplanten Budgets von lediglich 45 Millionen Euro pro Jahr umgesetzt werden soll.
dh