Die Kontrollen betreffen jedoch nicht den riesigen Bestand vorhandener Apps im Play Store, sondern nur Neueinreichungen und Updates. Allerdings können Entwickler auch ohne ein Update eine Alterskennzeichnung nachreichen, um eine Einordnung als "unrated" (nicht eingeschätzt) zu vermeiden. Mit der neuen Kontrollpolitik nähert sich Google dem Verfahren an, wie es Apple für seine Mobilplattform iOS seit der Markteinführung des ersten iPhones 2007 praktiziert. Allerdings kann man auf Android-Geräten die Anwendungen nicht nur aus dem offiziellen Play Store installieren, sondern auch aus anderen Plattformen wie Amazon.
„Eltern haben so die Chance, auch auf den Smartphones und Tablets für ihre Kinder Spiele und Apps anhand der bekannten Altersstufen auszuwählen.“
Manuela Schwesig
Bundesfamilienministerin
Manuela Schwesig (SPD) und andere Politiker begrüßten die Initiative zur Alterskennzeichnung: Mit IARC berücksichtige ein internationales System zur Alterseinstufung von Apps auch deutsche Standards, erklärte die Ministerin. Die Mitwirkung der USK ermögliche es, dass der Jugendschutz bei Spielen auf DVDs und in den App-Stores nach vergleichbaren Prinzipien funktioniere. "Eltern haben so die Chance, auch auf den Smartphones und Tablets für ihre Kinder Spiele und Apps anhand der bekannten Altersstufen auszuwählen."
Das IARC-System umfasst die Alterskennzeichen der USK (Deutschland), PEGI (Europa), ESRB (Nordamerika), Classification Board (Australia) und ClassInd (Brasilien). Bei der Alterskennzeichnung werden "länderspezifischen kulturellen Normen und lokalen Kriterien" berücksichtigt, so dass die Freigaben in den verschiedenen Ländern unterschiedlich ausfallen können. So erhalten in den USA Kinder und jüngere Jugendliche eher Zugriff auf Inhalte, die in Deutschland von der USK erst ab 16 Jahren oder nur für Erwachsene freigegeben werden.
dpa