"Je reste Charlie"

Axel Springer Akademie kämpft gegen vorauseilende Selbstzensur

Die Website "Je reste Charlie" startet heute.
Screenshot Youtube
Die Website "Je reste Charlie" startet heute.
Genau heute vor sechs Monaten wurden die Anschläge auf die Redaktion von "Charlie Hebdo" verübt. Eine Welle der Solidarität formierte sich damals, besonders unter dem Slogan "Je suis Charlie" teilten viele ihr Mitgefühl und riefen dazu auf, sich von terroristischen Anschlägen nicht einschüchtern zu lassen. Um diese Mentatlität aufrechtzuerhalten, startet die Axel Springer Akademie heute die Video-Website "Je reste Charlie".
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Erst am 26. Juni erschütterte erneut ein islamistischer Anschlag in Tunesien die Welt. Die Angst vor neuen Terrorakten ist allgegenwärtig. Jetzt ruft die Axel Springer Akademie mit ihrem neuen Projekt unter dem Claim "Warum wir weitermachen. Müssen." dazu auf, weiter für Meinungsfreiheit zu kämpfen und behandelt mit dem multi-medialen Doku-Projekt religiös begründeten Terror und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft.

Im Mittelpunkt der Seite steht zum Start ein Dokumentarfilm. Hier erzählen Angehörige und Betroffene, wie sie nach dem Attentat auf die Redaktion des Satire-Magazins "Charlie Hebdo" weiterleben, und wie die Ereignisse sie selbst und die französische Gesellschaft verändert haben.

"Je reste Charlie" - Axel Springer Akademie

Neben dem Film gibt es Porträts weiterer Menschen, die einen Anschlag überlebt oder jemanden durch einen Terrorakt verloren haben. Im Fokus steht hierbei, wie sie nach den terroristischen Anschlägen weiterhin für ihre Sache einstehen und gegen den Terror angehen. Zudem werden die Umstände der Terroranschläge unter anderem auf die Londoner U-Bahn, auf das norwegischen Regierungsviertel und die Insel Utøya oder 9/11 mit Video-Dokumentationen nochmals beleuchtet. Daneben gibt es weitere Hintergrundberichte und exklusive Geschichten.

Marc Thomas Spahl, Direktor der Journalistenschule, erklärt die Brisanz des Projektes: "Nach dem Attentat von Paris gab es eine Welle der Solidarität, doch inzwischen werden die Anzeichen für Angst und vorauseilende Selbstzensur immer zahlreicher. Mit dieser Website möchten wir zeigen, wie wichtig es ist, sich im Kampf um Meinungsfreiheit nicht einschüchtern zu lassen, sondern mutig zu bleiben. Deshalb auch der Name des Projekts ‚Je reste Charlie’ – ich bleibe Charlie."

Alle Inhalte werden auf deutsch, französisch und englisch veröffentlicht. Der Start der Website wird von großangelegten Social-Media-Aktivitäten begleitet. Zu sehen sind bekannte Persönlichkeiten wie Außenminister Frank-Walter Steinmeier oder Innenminister Thomas de Maizière, sowie zahlreiche Sportler, Künstler und Journalisten. Sie alle halten Schilder mit der Aufschrift "Je reste Charlie".

Für die Seite recherchieren 19 junge Journalisten des Team 17 der Axel Springer Akademie. Auch in den nächsten Monaten wird die Seite weitergeführt und neue Artikel und Gastbeiträge werden veröffentlicht. jp
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