Weder das spielende Personal noch Trainer Jens Keller oder Manager
Horst Heldt wollten den ZDF-Reportern nach dem 3:0-Sieg gegen die Schwaben Rede und Antwort stehen. Heldt war es auch, der den Interviewboykott initiiert hatte: "Das war meine Entscheidung",
so Heldt zu "Bild". "Wir fanden es nicht attraktiv genug, uns ihnen in Interviews zu stellen. Jetzt bekommen sie nur Stimmen vom Verlierer. Aber das muss man dann auch mal aushalten." Und so konnte Sven Voss später im "Aktuellen Sportstudio" lediglich Ausschnitte aus der offiziellen Pressekonferenz anmoderieren. "Die Schalker fühlen sich unegerecht behandelt", erklärte Voss den TV-Zuschauern.
Was war passiert? ZDF-Sportchef
Dieter Gruschwitz hatte vergangene Woche verfügt, dass das Zweite am letzten Vorrundenspieltag der Champions League (11. Dezember) die Partie von Schalkes Erzrivale Borussia Dortmund in Marseille zeigen wird, während die "Knappen" gegen Basel ebenfalls um den Einzug ins Achtefinale kämpfen. "Der BVB spielt den attraktiveren Fußball und die Quoten sind besser",
zitierte die "WAZ" Gruschwitz. Während die Attraktivität im Auge des Betrachters liegen dürfte, ist zumindest das mit den Quoten so eine Sache. Denn das ZDF zeigte in der laufenden Champions-League-Saison stets die Borussia aus Dortmund. Ein valider Vergleich für diese Spielzeit ist also eigentlich gar nicht möglich.
Insofern ist die Verstimmung der Schalker sicherlich verständlich. Gruschwitz möchte es aber vermeiden, sich die Gelsenkirchener dauerhaft zum Feind zu machen: "Mir ist sehr an einer Deeskalation gelegen, ich möchte das so schnell wie möglich beenden", sagte Gruschwitz der Nachrichtenagentur dpa und kündigte an, Anfang dieser Woche das Gespräch mit Schalke und der Deutschen Fußball Liga zu suchen.
ire